Eine Frau, die Jay-Z und Sean „Diddy“ Combs wegen mutmaßlichen sexuellen Missbrauchs verklagt hatte, hat ihre Klage nun freiwillig zurückgezogen.
Laut Gerichtsunterlagen aus New York, die USA TODAY vorliegen, wurde die Klage „mit Präjudiz“ fallengelassen – das bedeutet, dass sie nicht erneut eingereicht werden kann.
Jane Doe, die in ihrer ursprünglichen Klage im Oktober zunächst nur Combs beschuldigte, hatte ihre Vorwürfe im Dezember erweitert und Jay-Z (bürgerlich Shawn Carter) als zweiten Beklagten hinzugefügt. Sie behauptete, die beiden Rapper hätten sie im September 2000 auf einer After-Party der MTV Video Music Awards mit Drogen betäubt und vergewaltigt. Zudem habe ein weiterer, nicht namentlich genannter Prominenter tatenlos zugesehen.
Reaktionen: Verteidigung spricht von „falschen Anschuldigungen“
Nach der Einstellung des Verfahrens äußerte sich Jay-Zs Anwalt Alex Spiro in einem Statement:
„Die falsche Klage gegen Jay-Z, die niemals hätte eingereicht werden dürfen, wurde nun endgültig abgewiesen. Er hat sich nicht gebeugt, nicht gezahlt und seinen Namen reingewaschen.“
Auch die Anwälte von Diddy begrüßten die Entscheidung und bezeichneten die Klage als „auf Lügen aufgebaut, nicht auf Fakten“.
Sie kritisierten insbesondere den Anwalt von Jane Doe, Tony Buzbee, und warfen ihm vor, mediale Aufmerksamkeit über juristische Substanz zu stellen. „Diese und andere Klagen werden scheitern, weil sie keine Wahrheit enthalten.“
Buzbee, der bereits mehr als zwei Dutzend Klagen gegen Combs eingereicht hat, wollte sich nicht zu der Entscheidung äußern.
Diddy weiterhin mit schweren Vorwürfen konfrontiert
Trotz des Rückzugs dieser Klage sieht sich Diddy weiterhin mit einer Vielzahl von sexuellen Missbrauchs- und Menschenhandelsvorwürfen konfrontiert.
- Im September 2024 wurden strafrechtliche Ermittlungen gegen ihn eingeleitet.
- Im Mai 2025 beginnt sein Prozess wegen Sexhandel und organisierter Kriminalität.
- Er sitzt derzeit ohne Kaution in Untersuchungshaft und hat sich in allen Anklagepunkten für nicht schuldig erklärt.
Seine Anwälte bestreiten sämtliche Vorwürfe und kündigten an, weiter gegen die Klagen vorzugehen.
Jay-Z und Diddy: Von Musik-Partnern zu juristischen Gegnern
Die beiden Hip-Hop-Mogule Jay-Z und Diddy haben in den 1990er-Jahren maßgeblich die East-Coast-Rap-Szene geprägt.
- Diddy gründete Bad Boy Records (1993), Jay-Z Roc-A-Fella Records (1994).
- Sie arbeiteten an mehreren Hits zusammen, darunter „Coming Home“ (Diddy – Dirty Money ft. Skylar Grey), das Jay-Z mitgeschrieben und produziert hat.
Obwohl sich Jay-Z klar von den Vorwürfen distanziert hat, bleibt unklar, wie sich die Anschuldigungen langfristig auf seine Beziehung zu Diddy auswirken werden.
Fazit: Ein Fall weniger, aber kein Ende der Kontroversen
Die zurückgezogene Klage ist zwar ein Erfolg für Jay-Z, doch für Diddy ist sie nur ein kleiner Etappensieg. Die Vielzahl an laufenden Verfahren macht deutlich, dass die rechtlichen Herausforderungen für den Musikmogul noch lange nicht vorbei sind.
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