Nach dem tragischen Absturz eines Kleinflugzeugs in einem Wohngebiet von San Diego ermitteln US-Behörden, ob Nebel und technische Probleme am nahegelegenen Flughafen eine Rolle gespielt haben könnten. Alle sechs Insassen der Cessna 550 kamen vermutlich ums Leben.
Die Maschine war am frühen Donnerstagmorgen in das Murphy-Canyon-Viertel gestürzt, rund drei Kilometer vom Montgomery Field Regionalflughafen entfernt. Dabei wurden mehrere Fahrzeuge zerstört und mindestens ein Wohnhaus ging in Flammen auf. Acht Menschen am Boden wurden verletzt, eine Person musste ins Krankenhaus gebracht werden. Etwa 100 Anwohner wurden evakuiert.
Technische Ausfälle am Flughafen
Zum Zeitpunkt des Unglücks war die automatische Wetterstation (Automated Surface Observing Station) des Flughafens aufgrund eines Stromausfalls außer Betrieb. Ebenfalls gemeldet war ein Ausfall der Landeleuchten auf der Start- und Landebahn, die der Pilot für die Landung ansteuerte. Beide Probleme seien laut NTSB-Ermittler Dan Baker jedoch „nicht zwangsläufig ursächlich“, müssten aber im Gesamtbild berücksichtigt werden.
Das Wetter in der Region war zu diesem Zeitpunkt neblig, was die Sicht erheblich beeinträchtigen konnte. Der Pilot meldete jedoch keine Probleme und gab keinen Notruf ab.
Tragische Opfer aus der Musikszene
Unter den Todesopfern befinden sich mehrere bekannte Persönlichkeiten aus der Musikbranche. Bestätigt wurden:
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Dave Shapiro, Mitbegründer der Booking-Agentur Sound Talent Group und Agent u. a. von Sum 41, Story of the Year und Vanessa Carlton. Er war ein erfahrener Pilot mit 15 Jahren Flugerfahrung.
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Daniel Williams, ehemaliger Schlagzeuger der Metalcore-Band The Devil Wears Prada, postete kurz vor dem Unglück noch Bilder aus dem Cockpit.
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Emma Huke (25) und Kendall Fortner (24), Mitarbeiterinnen von Sound Talent Group, die von ihren Kolleg:innen als lebensfrohe und inspirierende Persönlichkeiten beschrieben wurden.
Ermittlungen laufen – erste Ergebnisse in 30 Tagen
Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB untersucht den Vorfall gemeinsam mit dem FBI. Der Jet war nicht mit einem Flugdatenschreiber ausgestattet, ob eine Cockpit-Sprachaufzeichnung vorhanden ist, wird derzeit geprüft.
Ein vorläufiger Untersuchungsbericht wird innerhalb von 30 Tagen erwartet. Die vollständige Analyse könnte bis zu zwei Jahre dauern.
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