Am 26. Oktober 2025 kam es am internationalen Flughafen Los Angeles (LAX) zu einem kurzfristigen Ground Stop – also einem Abflugverbot – wegen akuter Personalausfälle in der Flugsicherung. Betroffen waren vor allem Verbindungen nach Oakland. Die Sperre trat gegen 8:45 Uhr Ortszeit in Kraft und wurde um 10:30 Uhr wieder aufgehoben. In dieser Zeit summierten sich die Verspätungen laut FAA auf über 900 Minuten, einzelne Flüge verspäteten sich bis zu 87 Minuten.
Hintergrund ist der seit dem 1. Oktober andauernde Shutdown der US-Regierung, der sich zunehmend auf kritische Infrastrukturen wie die Luftfahrt auswirkt. Verkehrsminister Sean Duffy bestätigte, dass rund 13.000 Fluglotsen sowie 50.000 TSA-Sicherheitskräfte trotz fehlender Bezahlung weiterhin im Einsatz sind – viele unter extremem Druck, mit Überstunden und Wochenendarbeit. Ab dem 28. Oktober wird erstmals ein vollständiger Gehaltsausfall erwartet.
Duffy sprach in einem Interview von „dramatischen Engpässen“: Am Vortag seien 22 sogenannte „Trigger“ für Unterbesetzungen ausgelöst worden – ein Rekordwert seit Beginn des Shutdowns.
Auch an anderen Flughäfen, darunter Newark (NJ), Chicago und Burbank, kam es zu massiven Verspätungen. Der Flugtracker FlightAware meldete allein am 26. Oktober über 5.700 Verspätungen im ganzen Land.
Die Situation hat eine politische Dimension: Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom machte die Trump-Regierung verantwortlich und kritisierte die strukturelle Unterbesetzung der FAA bereits vor dem Shutdown. In einem Post auf X schrieb er sarkastisch: „Hell of a job, @SecDuffy. Freue mich schon auf deine Arbeit bei der NASA.“
Die Lage könnte sich in den kommenden Tagen weiter verschärfen, da immer mehr Lotsen laut Duffy „Zweitjobs suchen oder krankmelden“. Die FAA verfehlt ihr Soll um über 3.500 Fluglotsen – und das bereits vor Beginn des Haushaltsstreits.
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