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Die britische Innenministerin Suella Braverman, Mitglied der Konservativen Partei, brachte kürzlich ihre Bedenken hinsichtlich der Flüchtlingskonvention der Vereinten Nationen zum Ausdruck. Bei einem Besuch in einer US-amerikanischen Denkfabrik äußerte sie, dass Politiker darüber nachdenken sollten, ob die Konvention sowie ihre rechtliche Interpretation aktuell noch zeitgemäß oder reformbedürftig seien.

Während ihres Besuchs im American Enterprise Institute betonte Braverman die Schwierigkeiten für bestimmte Gruppen in verschiedenen Teilen der Welt. Sie anerkannte, dass in manchen Regionen Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihres Geschlechts Gefahr laufen. „Es ist wichtig, Schutz für diejenigen zu bieten, die verfolgt werden. Doch wir müssen auch darüber nachdenken, ob das Asylsystem auf lange Sicht haltbar ist, wenn alleine die Angst vor Diskriminierung aufgrund von Geschlecht oder sexueller Orientierung bereits als Grundlage für Asyl ausreicht“, sagte sie.

Die Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 steht im Zentrum der internationalen humanitären Bemühungen und stellt sicher, dass Menschen, die wegen ihrer Glaubens- oder politischen Ansichten verfolgt werden, Schutz erhalten. Ebenso garantiert sie, dass diese Menschen nicht in Regionen zurückgeschickt werden, in denen ihr Leben oder ihre Freiheit gefährdet sind.

Das UNHCR äußerte sich kritisch zu Bravermans Bemerkungen und stellte klar, dass die Flüchtlingskonvention keiner Änderung bedarf. Das Hauptaugenmerk sollte stattdessen auf einer konsequenteren Umsetzung der Konvention und der verstärkten gemeinsamen Verantwortung liegen. Das UNHCR anerkennte zwar die komplexen Herausforderungen durch irreguläre Migrationsbewegungen, betonte jedoch die anhaltende Bedeutung und Relevanz der Flüchtlingskonvention.

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