Im texanischen Parlament wird derzeit weniger regiert als improvisiert – genauer gesagt: Fangen gespielt. Hauptteilnehmer: Republikaner mit strengem Gesetzesentwurf in der Hand und Demokraten, die sich lieber in Flugzeuge setzen, als im Kapitol in Austin abzustimmen.
Die Demokraten ließen erneut eine von Generalstaatsanwalt Ken Paxton gesetzte Frist verstreichen, indem sie schlicht nicht erschienen. Stattdessen gönnten sie sich einen politischen Roadtrip nach Illinois und New York – strategisch ausgewählt, weil dort kein texanischer Sheriff an der Tür klingelt.
Paxton drohte im Vorfeld großspurig, er würde Abgeordnete im Zweifel auch festnehmen lassen. Wie genau das in einem anderen Bundesstaat funktionieren soll, ist allerdings ungefähr so unklar wie der WLAN-Empfang im texanischen Hinterland.
Hintergrund des Dramas: Republikaner wollen vor den US-Kongresswahlen 2026 einige Wahlkreise in Texas neu zuschneiden – rein zufällig so, dass sie bei der Sitzverteilung besser dastehen. Die Demokraten sehen das naturgemäß anders und überlegen nun, in ihren eigenen Bundesstaaten den Bleistift zu zücken und ebenfalls kreativ zu kartografieren.
Kurz gesagt: In Texas geht es derzeit nicht darum, wer besser Politik macht, sondern wer länger außerhalb der Staatsgrenzen durchhält.
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