In Florida steht die Hinrichtung von Mark Allen Geralds bevor, der 1989 die zweifache Mutter Tressa Lynn Pettibone brutal ermordet und später aus dem Gefängnis ausgebrochen war. Der heute 58-Jährige soll am Dienstag, 9. Dezember, durch eine Giftspritze im Staatsgefängnis von Raiford hingerichtet werden. Es wäre die 18. Hinrichtung in Florida im Jahr 2025 – ein neuer Höchststand für den Bundesstaat.
Der Fall erregte damals große Aufmerksamkeit, weil Tressas achtjähriger Sohn ihre blutüberströmte Leiche in der Küche des Hauses in Panama City Beach fand. Die Mutter war gefesselt, misshandelt und tödlich verletzt worden. Gerichtsmediziner stellten fest, dass sie mindestens 20 Minuten gefoltert wurde, bevor sie starb. Die Ermittler konnten Geralds mithilfe von Diebesgut und Spuren vom Tatort schnell in Verbindung mit dem Verbrechen bringen. Er hatte zuvor Renovierungsarbeiten im Haus der Familie ausgeführt.
Hintergrund des Falls: Raub, Mord – und ein spektakulärer Gefängnisausbruch
Geralds, damals 22 Jahre alt und bereits mehrfach vorbestraft, suchte laut Staatsanwaltschaft nach Bargeld, über das er aus früheren Gesprächen mit der Familie Bescheid wusste. Die Jury verurteilte ihn wegen Mordes ersten Grades zum Tode.
Während er auf seinen Prozess wartete, gelang Geralds 1990 zusammen mit vier weiteren Häftlingen eine spektakuläre Flucht aus dem Bay County Jail. Mit mutmaßlich von seiner Frau übergebenen Sägeblättern schnitten sie sich durch eine Metallstrebe und seilten sich mit Bettlaken aus dem sechsten Stock ab. Geralds wurde wenige Stunden später wieder gefasst.
Seine Anwälte argumentierten damals für eine mildere Strafe und führten unter anderem seine Jugend, eine bipolare Störung und eine schwierige Kindheit an. Geralds verzichtet inzwischen darauf, seine Hinrichtung weiter anzufechten.
Wer war Tressa Lynn Pettibone?
Tressa Pettibone, 33 Jahre alt, war eine engagierte Mutter aus Ohio, die mit ihrer Familie in einem gehobenen Wohnviertel von Panama City lebte. Ihre inzwischen erwachsenen Kinder gedenken ihr regelmäßig öffentlich. Ihre Tochter beschreibt ihre Mutter als leidenschaftliche Beschützerin der Familie.
Die Familie erlitt 2022 einen weiteren Schicksalsschlag, als Tressas Sohn Bart – der damals den Leichnam fand – im Alter von 41 Jahren starb.
Steigende Zahl von Hinrichtungen in den USA
Geralds‘ Hinrichtung wäre die 45. in den USA im Jahr 2025 – so viele wie zuletzt 2010. Experten führen den Anstieg auf eine politisch härtere Linie unter Präsident Donald Trump und eine konservative Mehrheit am Supreme Court zurück.
Die nächste US-Hinrichtung ist bereits für Donnerstag in Tennessee vorgesehen. Insgesamt könnten in diesem Jahr 48 Menschen in den USA hingerichtet werden.
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