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Florenz will Schanigärten einschränken – Streit um Platz, Ästhetik und Denkmalschutz

Maklay62 (CC0), Pixabay
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In der toskanischen Hauptstadt Florenz plant die Stadtregierung ab 2026 weitreichende Einschränkungen für sogenannte Schanigärten – also jene Außenflächen von Cafés, Restaurants und Bars, auf denen Gäste im Freien bewirtet werden. Was vor allem in südlichen Städten wie Florenz zum Lebensgefühl gehört, wird nun zur Streitfrage zwischen Anrainern, Gastronomen und Denkmalschützern.

Der Begriff Schanigarten stammt ursprünglich aus dem österreichischen Raum – vor allem aus Wien – und beschreibt dort liebevoll die Bestuhlung und Tische, die Gastronomiebetriebe auf Gehsteigen, Plätzen oder Straßen vor ihren Lokalen aufstellen. In Italien kennt man sie unter anderem als dehors. In Florenz sind sie überall in der historischen Altstadt zu finden – besonders während der warmen Monate sind sie fester Bestandteil des Stadtbilds und ein beliebter Ort für Einheimische und Tourist:innen gleichermaßen.

Doch genau diese Beliebtheit ist nun zum Problem geworden. Anrainer klagen seit Jahren über verstellte Gassen, blockierte Plätze und eine Außengastronomie, die sich immer weiter ausdehnt – oft auf Kosten des öffentlichen Raums. Die Stadtverwaltung reagiert nun mit einem Maßnahmenpaket, das die Außennutzung im Zentrum deutlich einschränkt.

Wie die lokale Tageszeitung La Nazione berichtet, sollen ab 2026 in rund 50 Straßen im Stadtzentrum gar keine Gäste mehr im Freien bewirtet werden dürfen. In weiteren 73 Straßen werden die Auflagen deutlich verschärft.

Plastik adé – einheitliches Stadtbild gewünscht

Teil des neuen Regelwerks ist auch ein umfassendes Verbot von Plastiktischen und Kunststoffüberdachungen. Stattdessen müssen Restaurants und Bars künftig auf eine einheitliche, zum Stadtbild passende Gestaltung ihrer Außenflächen setzen. Dazu gehören auch Begrünungselemente wie saisonale Pflanzen und Blumen. Insgesamt hat die Stadt fünf verschiedene Gestaltungsmodelle für Schanigärten entwickelt, die künftig zur Anwendung kommen sollen.

Die Maßnahmen wurden in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde beschlossen und könnten das Gesicht der Altstadt langfristig verändern – vor allem in touristisch besonders frequentierten Bereichen wie den Uffizien oder dem Ponte Vecchio, wo Außenbewirtung künftig vollständig verboten sein wird.

Was für viele wie eine Einschränkung mediterraner Lebensart erscheint, ist aus Sicht der Stadt ein Versuch, Balance zwischen Denkmalschutz, Lebensqualität und Tourismus zu schaffen. Doch klar ist: Der Streit um den Platz in den Gassen von Florenz ist noch lange nicht beigelegt.

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