Startseite Allgemeines FINVIA Invest GmbH (Jahresabschluss 2023) aus Anlegersicht – fokussiert auf Substanz, Finanzierung, Risiko & Einordnung
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FINVIA Invest GmbH (Jahresabschluss 2023) aus Anlegersicht – fokussiert auf Substanz, Finanzierung, Risiko & Einordnung

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Kurzprofil & Rolle in der Gruppe

  • Funktion: Finanzierungs- und Beteiligungsgesellschaft der FINVIA-Gruppe (Kapitalzufuhr/-durchleitung an Holding/Operatives, Halten von Beteiligungen/Gruppe-Forderungen).
  • Geschäftsmodell: Bilanzgetrieben (keine Mitarbeiter, keine operative Leistungserbringung), Vermögenswerte überwiegend Finanzanlagen.

1) Bilanzqualität & Struktur (31.12.2023)

Größe & Struktur

  • Bilanzsumme: 16,12 Mio. € (Vj. 11,84 Mio. €; +36%).
  • Anlagevermögen (Finanzanlagen): 16,09 Mio. € (~99,8% der Bilanzsumme).
  • Liquide Mittel + Sonstige Ford.: 29,7 T€ (sehr klein, aber kurzfristige Verbindlichkeiten ebenfalls gering).

Eigenkapital & Verschuldung

  • Eigenkapital: 3,50 Mio. € (Quote ~21,7%; Vj. ~31,8%).
    → Rückgang der Quote durch Bilanzsummenanstieg und Jahresfehlbetrag.
  • Verbindlichkeiten gesamt: 12,62 Mio. €, davon
    langfristig: 12,61 Mio. € (sehr hoher Langfristanteil)
    gegenüber Gesellschaftern: 10,63 Mio. € (>5 Jahre Laufzeit)

Fälligkeiten & Fristenkongruenz

  • Kurzfristige Verbindlichkeiten: 4,3 T€liquide Mittel/Forderungen: 29,7 T€Current Ratio ~6,9x (auf kleinem Niveau, aber komfortabel).
  • Langfristige Deckung der Finanzanlagen: EK (3,50 Mio.) + LT-FK (12,61 Mio.) ≈ 16,11 Mio. € → deckt Finanzanlagen (16,09 Mio. €) nahezu passgenaugute Fristenkongruenz.

Takeaway: Substanz klar in Finanzanlagen gebunden; langfristig durch Gesellschafterdarlehen stabil finanziert; niedrige Liquidität operativ unkritisch, weil kaum kurzfristige Zahlungsverpflichtungen.


2) Ertragslage 2023

  • Jahresfehlbetrag: –264,7 T€ (Vj. –119,1 T€).
  • Typisch für Finanzvehikel in Aufbau-/Haltephase (geringe laufende Erträge, Verwaltungs-/Finanzaufwand).
  • Gewinnvortrag positiv (40,98 T€) – aber von Fehlbetrag überlagert.

Einordnung: Ergebnis negativ, jedoch nicht durch operative Schwäche, sondern strukturell bedingt (Halten/Finanzieren). Für Investoren wichtiger ist Wert-/Ertragspotenzial der Finanzanlagen und Verlässlichkeit der Gesellschafterfinanzierung.


3) Finanzierungsquelle & Konzernzusammenhang

  • Langfristige Gesellschafterdarlehen (>5 Jahre) sind zentrale Refinanzierung → Planungssicherheit.
  • Im Konzernkontext (vgl. bereits analysierte FINVIA Holding/Capital) agiert FINVIA Invest als Kapitalgeber (u. a. 2024: 5,213 Mio. € Darlehensrahmen, Wandeldarlehen etc.).
  • Doppelstock-Logik: Gesellschafter finanzieren FINVIA Invest → diese finanziert/kapitalisiert Holding/Tochtergesellschaften.

4) Chancen & Risiken

Chancen

  • Konzerneinbettung: Klare Rolle als Kapitalscharnier; Finanzierung langfristig gesichert (Gesellschafternähe).
  • Fristenkongruenz: Langfristiges Kapital deckt langfristige Finanzanlagen – solide Struktur.
  • Upside aus Beteiligungs-/Finanzanlagen: Wertaufholung/Erträge bei erfolgreichem Skalieren der Gruppe.

Risiken

  • Konzentrationsrisiko: Vermögen fast ausschließlich in einem Asset-Bucket (Finanzanlagen); geringe Diversifikation.
  • Bewertungs-/Impairmentrisiko: Finanzanlagen werden zu AK bzw. niedrigeren beizul. Werten bilanziert – Minderungsrisiken bei Underperformance der Beteiligungen.
  • Abhängigkeit Gesellschafter: Nachhaltige Fortführung hängt materiell von Gesellschafterdarlehen/-maßnahmen ab (derzeit positiv: lange Laufzeiten).
  • Ertragsarme Struktur: Ohne laufende Ausschüttungen/Exit-Ereignisse bleiben Jahresergebnisse schwach.

5) Kennzahlen-Snapshot (2023)

  • EK-Quote: ~21,7% (solide für Holding/Finanzvehikel; Trend rückläufig).
  • LT-Verschuldung: ~78% der Bilanzsumme; davon Gesellschafter >5 Jahreniedriger Refinanzierungsdruck.
  • Liquidität kurzfr.: sehr klein, aber ausreichend vs. kurzfristige Verbindlichkeiten.
  • Ergebnistrend: negativ, jedoch strukturbedingt.

6) Investor-Fazit

  • Stabiler Finanzierungskern der FINVIA-Gruppe mit langer Kapitalbindung und sauberer Fristenkongruenz.
  • Risikoarm bzgl. Fälligkeiten (kaum kurzfristige Zwänge), aber ergebnisarm bis Wertrealisierungen eintreten.
  • Werttreiber sind Performance/Exits in der Gruppe (Capital/Alternative Investments) – Kehrseite sind Bewertungs- und Konzentrationsrisiken der Finanzanlagen.
  • Für eigenkapitalnahe Investoren: Renditeperspektive mittel-/langfristig, gekoppelt an Konzern-Scaling. Für Fremdkapitalgeber: Laufzeiten & Gesellschafterunterstützung sprechen für tragfähiges Profil.

Kurzurteil:
➡️ Halten/Neutral aus reiner Gesellschaftssicht;
➡️ Positiv im Konzernverbund, wenn die 2024/25 eingeleiteten Finanzierungs- und Skalierungsmaßnahmen (höhere Assets under Management, Produktbreite in Alternatives) greifen.

Monitoring 2024/25:

  1. Entwicklung/Qualität der Finanzanlagen (Zuflüsse, Bewertungen, Exits)
  2. Eigenkapitalzufuhr/Wandlungen (Stärkung EK-Quote)
  3. Cash-Flows Holding/Tochter – Zins-/Ausschüttungsfähigkeit
  4. Related-Party-Exposure & Konditionen (Transparenz bleibt wichtig)

 

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