Startseite Vorsicht Falsche Finanzaufsicht ZFK im Umlauf – BaFin warnt vor dreistem Identitätsbetrug
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Falsche Finanzaufsicht ZFK im Umlauf – BaFin warnt vor dreistem Identitätsbetrug

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Interviewer: Frau Bontschev, die BaFin warnt aktuell vor einer sogenannten „Zentralbehörde für Finanzkontrolle“ – kurz ZFK. Was ist an diesem Fall so besonders?

Rechtsanwältin Bontschev:
Die ZFK ist ein freier Fantasiename, hinter dem sich kein staatliches Organ verbirgt. Die Website dieser angeblichen Behörde täuscht eine staatliche Legitimation vor, unter anderem durch die Nutzung der Adresse des Finanzamts Berlin-Neukölln im Impressum – das ist ein klarer Fall von Identitätsmissbrauch. Ziel ist es mutmaßlich, Bürgerinnen und Bürger einzuschüchtern und sie zur Herausgabe persönlicher Daten oder gar zu Geldzahlungen zu bewegen.

Interviewer: Wie können Verbraucherinnen und Verbraucher erkennen, dass es sich bei der ZFK um eine Fälschung handelt?

Bontschev:
Die meisten Betrüger machen sich die mangelnde Bekanntheit echter Behörden zunutze. Verbraucher sollten immer auf folgende Dinge achten:

  • Stimmt die Internetadresse? Seriöse Behörden nutzen meist Domains mit .bund.de oder .gov.

  • Werden sensible Daten oder Zahlungen verlangt? Das tut keine echte Behörde per E-Mail oder WhatsApp.

  • Wird Druck aufgebaut? Aussagen wie „Sie müssen sofort reagieren“ sind klassische Betrugsmuster.

Die ZFK ist ein gutes Beispiel: Es gibt keine gesetzliche Grundlage für deren angebliche Zuständigkeit über digitale Währungen. Allein das ist schon ein starkes Warnsignal.

Interviewer: Was raten Sie Menschen, die eine Nachricht von dieser falschen Behörde erhalten haben?

Bontschev:
Ganz klar: Nicht reagieren. Nichts unterschreiben. Keine Daten preisgeben. Stattdessen:

  1. Anzeige bei der Polizei oder Staatsanwaltschaft erstatten – idealerweise mit einem Screenshot oder Ausdruck.

  2. Die Nachricht der BaFin melden, damit dort weitere Warnungen veröffentlicht werden können.

  3. Bei Unsicherheit: Die BaFin direkt kontaktieren – über das kostenfreie Verbrauchertelefon unter 0800 2 100 500.

Interviewer: Ist das ein Einzelfall – oder häufen sich solche Betrugsversuche?

Bontschev:
Leider kein Einzelfall. Wir sehen in den letzten Monaten zunehmend professionell aufgemachte Betrugsseiten, die unter dem Deckmantel von Aufsichtsbehörden, Banken oder Handelsplattformen auftreten. Besonders beliebt sind derzeit Maschen im Zusammenhang mit Kryptowährungen, weil viele Menschen hier unsicher sind und mit Begriffen wie „Regulierung“ oder „Kontrolle“ schnell verunsichert werden.

Interviewer: Vielen Dank für das Gespräch, Frau Bontschev.

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