Die Exporo Projekt 179 GmbH ist eine typische Projektgesellschaft innerhalb der Exporo-Struktur, deren Zweck in der Regel in der Umsetzung eines spezifischen Immobilienprojekts liegt. Der Jahresabschluss für das Jahr 2023 weist eine stabile Vermögensstruktur mit leicht verbessertem Eigenkapital aus, allerdings zeigen sich verschobene Fälligkeiten bei den Verbindlichkeiten, die genauer betrachtet werden müssen.
📊 Bilanzkennzahlen im Überblick
| Bilanzposten | 2023 (EUR) | 2022 (EUR) |
|---|---|---|
| Bilanzsumme | 2.896.253,90 | 2.761.164,11 |
| Anlagevermögen | 2.515.000,00 | 2.515.000,00 |
| Umlaufvermögen | 381.253,90 | 246.164,11 |
| Eigenkapital | 22.215,89 | 17.707,01 |
| Rückstellungen | 9.498,01 | 8.807,23 |
| Verbindlichkeiten | 2.857.040,00 | 2.719.649,87 |
| – davon kurzfristig (≤ 1 Jahr) | 2.857.040,00 | 13.509,87 |
| – davon langfristig (> 1 Jahr) | 0,00 | 2.706.140,00 |
| Rechnungsabgrenzungsposten | 7.500,00 | 15.000,00 |
✅ Positiv zu bewerten
- Konstante Vermögenswerte
Das Anlagevermögen blieb stabil bei 2,515 Mio. EUR, was auf eine gesicherte Substanz – mutmaßlich in Form einer Immobilie – hinweist. Auch das Umlaufvermögen konnte um rund 135.000 EUR gesteigert werden. - Leichter Aufbau von Eigenkapital
Trotz der typischen Kapitalstruktur einer Projektgesellschaft ist das Eigenkapital leicht gestiegen, was auf ein positives oder zumindest ausgeglichenes Ergebnis im Jahr 2023 hindeutet – ein Zeichen für wirtschaftliche Konsolidierung im Projektverlauf. - Keine bilanzielle Überschuldung
Anders als bei vielen anderen Exporo-Projektgesellschaften weist diese Bilanz keinen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag aus. Damit liegt keine bilanzielle Überschuldung vor.
⚠️ Kritisch zu beobachten
- Kompletter Wechsel der Fälligkeitsstruktur der Verbindlichkeiten
Auffällig ist der dramatische Sprung aller Verbindlichkeiten in den kurzfristigen Bereich (bis zu einem Jahr):- 2022: nur 13.500 EUR kurzfristig
- 2023: 100 % der Verbindlichkeiten (2,86 Mio. EUR) kurzfristig
Diese Umklassifizierung wirft Fragen auf:
- Stehen Refinanzierungen bevor?
- Drohen Rückzahlungen von Darlehen oder Anleihen?
- Gibt es bereits eine geplante Exitstrategie (z. B. Verkauf der Immobilie)?
Ohne ausreichende Liquiditätsreserven oder Anschlussfinanzierungen könnte das Unternehmen unter Druck geraten.
- Unklarheit zur operativen Entwicklung
Es fehlen Angaben zur Ergebnisrechnung oder zum Projektfortschritt. Auch Hinweise zur Verwertung, Mieterträgen oder zum Projektstatus werden nicht gemacht. Das macht es schwer, die wirtschaftliche Entwicklung einzuordnen. - Reduzierter Rechnungsabgrenzungsposten
Der Rückgang von 15.000 EUR auf 7.500 EUR könnte auf rückläufige Vorauszahlungen oder auf projektbedingten Abschluss hindeuten – beides wäre erklärungsbedürftig.
🧾 Fazit
Die Exporo Projekt 179 GmbH präsentiert sich in der Bilanz 2023 als vermögensgesicherte, nicht überschuldete Projektgesellschaft mit formal stabilem Aufbau. Allerdings deutet die komplette Umwandlung der Schulden in kurzfristige Verbindlichkeiten auf einen entscheidenden Wendepunkt im Projektverlauf hin – sei es durch geplante Rückzahlungen, Projektabschluss oder Druck von Gläubigern.
Ohne weitere Anhanginformationen lässt sich das Risiko nicht vollständig einschätzen, doch die Gesellschaft steht 2024 vermutlich vor der Herausforderung, nahezu alle Verbindlichkeiten bedienen oder umschulden zu müssen.
📌 Empfehlung
Für Investoren und Analysten ist nun entscheidend:
- Wie ist die Liquiditätssituation?
- Wurde bereits ein Verkauf, eine Tilgung oder ein Exit geplant?
- Existieren ausreichende Rückflüsse aus dem Projekt oder Refinanzierungsoptionen?
Ein Verbleib in der Gesellschaft ohne diese Klarheit wäre für Anleger mit deutlich erhöhtem Risiko verbunden.
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