Elon Musk hatte kürzlich verkündet, sich aus der Politik zurückziehen zu wollen – sehr zur Hoffnung vieler Investoren, dass er sich stattdessen wieder stärker um seine Technologieunternehmen kümmern würde. Doch der öffentliche und hitzige Streit mit Ex-Präsident Donald Trump zeigt: Musk bleibt eine unberechenbare Figur – und das könnte seinen Unternehmen massiv schaden.
📉 Tesla-Aktie im Sinkflug
Am Donnerstag brach die Tesla-Aktie um 14 % ein, nachdem Musk auf seiner Plattform X (ehemals Twitter) Präsident Trump offen kritisiert hatte. Erst am Freitag erholte sich der Kurs leicht, nachdem sich die Lage verbal etwas beruhigte.
Doch Analysten sehen darin ein Alarmsignal. Viele hatten sich von Musk gewünscht, weniger auf Social Media aktiv zu sein und stattdessen mehr Führungsverantwortung bei Tesla und Co. zu übernehmen. Stattdessen droht nun ein möglicher Boykott seitens der US-Regierung – einem wichtigen Kunden von Musk-Unternehmen wie SpaceX.
🚗 Tesla in der Krise
Der Streit mit Trump trifft auf einen ohnehin kritischen Moment: Tesla kämpft seit Monaten mit sinkenden Verkaufszahlen und massivem Konkurrenzdruck – vor allem im Bereich autonomes Fahren. Branchenveteranin Kara Swisher sagte der BBC sogar:
„Tesla ist fertig. Sie waren ein großartiges Autounternehmen, aber in Sachen Robotaxis liegen sie weit zurück.“
Während Konkurrent Waymo (Google/Alphabet) längst fahrerlose Taxis in mehreren US-Städten testet, will Musk in diesem Monat erstmals eine Flotte in Austin (Texas) starten. Doch Beobachter zweifeln, ob er diesem Projekt derzeit überhaupt seine volle Aufmerksamkeit schenken kann.
💸 Zerbrechliches Vertrauen am Kapitalmarkt
Dan Ives, Analyst bei Wedbush Securities, betont die große Bedeutung des autonomen Fahrens für Teslas Zukunft:
„90 % des zukünftigen Unternehmenswerts von Tesla hängen an autonomen und robotischen Lösungen.“
Doch genau hier hängt alles an Musks Fokus – und der scheint aktuell eher auf politischen Schlagabtäuschen zu liegen. Der Investor Ross Gerber, einst überzeugter Tesla-Aktionär, hat inzwischen große Teile seiner Beteiligung abgestoßen:
„Es war ein extrem schmerzhafter Tag. Wer glaubt, mächtiger als der US-Präsident zu sein, begeht einen dummen Fehler.“
🚫 #TeslaTakedown: Proteste gegen Musk
Seit Trumps Amtszeit mehren sich außerdem organisierte Proteste gegen Tesla, oft unter dem Hashtag #TeslaTakedown. Aktivisten werfen Musk Machtmissbrauch und politische Einflussnahme vor. Der Vorwurf: Musk habe seine Unternehmen und Plattformen genutzt, um die Demokratie zu untergraben.
Linda Koistinen, eine Demonstrantin in Kalifornien, sagte:
„Es geht nicht nur um die Technologie – es geht darum, Elon Musk persönlich sichtbar zu widersprechen.“
Die Proteste werden teils von prominenten Forscherinnen wie Joan Donovan organisiert, die Musks Machtkonzentration und mangelnde Transparenz kritisieren.
🛰️ Was passiert mit SpaceX und Starlink?
Ein besonders heikler Punkt ist Trumps Androhung, Musk Unternehmen wie SpaceX die milliardenschweren Regierungsaufträge zu entziehen – mit einem geschätzten Wert von 38 Milliarden US-Dollar.
Tatsächlich wäre das politisch schwierig umzusetzen: SpaceX liefert derzeit wichtige Dienste für NASA-Missionen und die nationale Sicherheit. Auch das Satellitennetz Starlink ist essenziell für viele Regierungsprojekte.
Zwar drohte Musk kurzzeitig, das bemannte Raumfahrtprogramm Dragon einzustellen – ruderte aber schnell zurück. Seine X-Antwort:
„Guter Ratschlag. Okay, wir werden Dragon nicht stilllegen.“
🔁 Mögliche Imagewende durch den Bruch mit Trump?
Trotz aller Probleme gibt es auch Stimmen, die hoffen, dass sich Musk durch die öffentliche Trennung von Trump wieder stärker der politischen Mitte annähert.
Patrick Moorhead, Analyst bei Moor Insights, sagt:
„Die USA sind ein Land der zweiten Chancen. Auch Musk könnte sich rehabilitieren – wie einst Bill Gates.“
📌 Fazit: Risiko für Musks Konzerne bleibt hoch
- Tesla kämpft mit Absatzproblemen, Wettbewerbsdruck und Imageverlust
- SpaceX und Starlink sind systemrelevant – aber durch Trumps Drohungen politisch angreifbar
- Musks Führungsstil und politische Eskapaden destabilisieren das Vertrauen in seine Marken
- Der Streit mit Trump könnte zwar Imagewandel bringen – doch der Preis ist hoch
🔎 Aus Anlegersicht: Musks Verhalten ist derzeit ein erheblicher Unsicherheitsfaktor, besonders für Tesla. Wer in seine Unternehmen investiert, braucht starke Nerven – und sollte die politischen Risiken nicht unterschätzen.
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