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Ex-Polizist in den USA zu 33 Monaten Haft wegen Verstoßes gegen Bürgerrechte von Breonna Taylor verurteilt

Daniel_B_photos (CC0), Pixabay
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Ein ehemaliger Polizist aus Louisville, Brett Hankison, wurde am Montag zu 33 Monaten Gefängnis verurteilt. Er wurde schuldig gesprochen, die Bürgerrechte von Breonna Taylor verletzt zu haben, einer 26-jährigen Schwarzen Frau, die im März 2020 bei einem misslungenen Polizeieinsatz in ihrer Wohnung erschossen wurde.

Obwohl Hankison keine tödlichen Schüsse abgab – seine zehn abgefeuerten Kugeln trafen weder Taylor noch ihre Nachbarn, sondern schlugen in eine benachbarte Wohnung ein – wurde er 2022 auf Bundesebene wegen der Verletzung von Bürgerrechten angeklagt. Eine erste Verhandlung endete 2023 mit einem Fehlurteil, doch im November 2024 wurde er von einer Jury in einem zweiten Verfahren teilweise verurteilt.

Richterin Rebecca Grady Jennings verhängte die 33-monatige Haftstrafe, trotz der überraschenden Forderung des US-Justizministeriums nach lediglich einem Tag Gefängnis, was auf breites Unverständnis und Kritik stieß. Jennings betonte, dass politische Erwägungen die Position der Anklage beeinflusst haben könnten. „Dieses Urteil kann niemals dem Verlust von Ms. Taylors Leben gerecht werden“, sagte sie.

Emotionale Aussagen im Gerichtssaal

Taylors Mutter, Tamika Palmer, und andere Angehörige forderten im Gericht die maximale Strafe. Palmer erklärte: „Ein Teil von mir wurde an diesem Tag genommen. Sie haben heute die Möglichkeit, den ersten Schritt in Richtung echter Rechenschaft zu setzen.“

Hankison selbst entschuldigte sich im Gerichtssaal und erklärte, er hätte nie geschossen, wenn ihm die Mängel im Durchsuchungsbefehl bekannt gewesen wären.

Reaktionen und Kritik

Die Anwälte von Taylors Familie verurteilten die Ein-Tages-Strafempfehlung des Justizministeriums als „Beleidigung“ und warnten vor einem gefährlichen Präzedenzfall. „Dieses Signal lautet: Weiße Polizeibeamte können die Rechte Schwarzer Amerikaner nahezu ungestraft verletzen“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung.

Vor dem Gerichtsgebäude kam es zu Protesten, bei denen vier Personen, darunter Taylors Tante, festgenommen wurden.

Hintergrund des Falls

Breonna Taylor wurde am 13. März 2020 gegen 0:40 Uhr erschossen, als Polizisten im Zuge einer Drogenrazzia ihre Wohnung stürmten. Weder Taylor noch ihr Freund Kenneth Walker waren Ziel der Ermittlungen. Walker schoss auf die Polizisten, im Glauben, es handle sich um einen Einbruch.

Nach Taylors Tod kam es in den USA zu monatelangen Protesten gegen Polizeigewalt und für Rassengerechtigkeit. Die Polizei von Louisville einigte sich später mit dem Justizministerium auf eine Reformagenda, deren Umsetzung jedoch verzögert wurde.

Weitere Verfahren laufen

Neben Hankison wurden auch drei weitere Beamte im Zusammenhang mit dem fehlerhaften Durchsuchungsbefehl angeklagt. Eine Beamtin, Kelly Goodlett, bekannte sich 2022 schuldig, bei der Fälschung der eidesstattlichen Erklärung mitgewirkt zu haben. Gegen die Beamten Joshua Jaynes und Kyle Meany laufen die Verfahren weiterhin.

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