Künftig sollen öffentliche Verwaltungen in Europa bei der Beschaffung von Cloud-Diensten, KI-Anwendungen und anderen IT-Services bevorzugt auf Anbieter aus der Europäischen Union zurückgreifen können. Das kündigten Deutschlands Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Dienstag beim deutsch-französischen Digitalgipfel in Berlin an.
SAP und Mistral AI im Fokus
Macron verwies dabei auf die Innovationskraft in beiden Ländern: Mit SAP in Deutschland und dem französischen KI-Unternehmen Mistral AI gebe es bereits zwei Schlüsselakteure in der europäischen Tech-Landschaft. Ziel sei es, diese gezielt für digitale Verwaltungsprojekte einzusetzen.
„Wir haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, um gemeinsam mit SAP und Mistral ein Angebot für unsere Verwaltungen zu entwickeln“, erklärte Macron. Anbieter aus Nicht-EU-Ländern sollen dabei nicht pauschal ausgeschlossen werden – sie müssten jedoch europäische Werte und Standards aktiv mittragen.
„Buy European“ für die Verwaltung
Merz betonte, dass die Bevorzugung europäischer Anbieter vor allem im öffentlichen Sektor möglich sei – nicht jedoch im privaten Bereich, etwa bei der IT-Beschaffung durch Unternehmen oder Verbraucher. Datensicherheit und strategische Souveränität seien zentrale Argumente für die Umsetzung des „Buy European“-Prinzips in Behörden.
Ziel sei es, die digitale Abhängigkeit von außereuropäischen Tech-Giganten zu reduzieren und gleichzeitig ein stabiles digitales Ökosystem innerhalb Europas zu fördern. Die Absichtserklärung zwischen Deutschland und Frankreich wird als erster Schritt in Richtung einer gemeinsamen digitalen Industriepolitik gewertet.
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