Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen und wachsendem Konkurrenzdruck auf dem Weltmarkt bleibt die EU-Kommission entschlossen, den Verkehrssektor grundlegend umzubauen: Ab 2035 sollen in der Europäischen Union keine neuen Pkw mit Verbrennungsmotor mehr zugelassen werden. Das Ziel einer vollständig klimaneutralen und zugleich erschwinglichen Mobilität sei nach wie vor realistisch und erreichbar, heißt es in einem aktuellen Konzeptpapier der Kommission, über das auch der Spiegel berichtete.
Ein wichtiger Fortschritt wird bereits im laufenden Jahr sichtbar: Die Zahl der verkauften Elektroautos ist in Europa in der ersten Jahreshälfte um 25 Prozent gestiegen, der Marktanteil von E-Fahrzeugen liegt nun bei 17 Prozent. Für die Kommission ein klares Zeichen, dass die Transformation der Mobilität Fahrt aufnimmt.
Industrie im Wandel – aber unter Druck
Die Autoindustrie, zentraler Pfeiler europäischer Wirtschaftskraft, steht derweil vor einem doppelten Spagat: Einerseits steigen die Investitionen in Elektromobilität, neue Modelle und Infrastruktur. Andererseits kämpfen viele Hersteller mit schwindenden Gewinnmargen, nachlassender Kaufkraft der Konsumenten und einer wachsenden Konkurrenz durch nicht-europäische Anbieter, vor allem aus China.
Im Konzeptpapier wird daher auch auf die umfangreiche staatliche Unterstützung hingewiesen, die der Branche bereits gewährt wurde – etwa durch Flexibilisierungen bei den Klimavorgaben für das Jahr 2025, die im Mai beschlossen wurden. Ziel ist es, den Übergang zu erleichtern, ohne das übergeordnete Klimaziel aus den Augen zu verlieren.
Treffen mit Industrie – der Dialog geht weiter
Am heutigen Mittwoch trifft sich Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit führenden Vertretern der europäischen Autoindustrie, um über die nächsten Schritte zu beraten. Dabei dürfte es nicht nur um technologische Fragen gehen, sondern auch um soziale Aspekte wie Arbeitsplätze, Lieferketten und Wettbewerbsfähigkeit.
Die Botschaft der Kommission ist klar: Die Mobilitätswende ist nicht nur ökologisch notwendig, sondern auch wirtschaftlich möglich – wenn Politik, Industrie und Verbraucher gemeinsam an einem Strang ziehen. Doch der Weg bis 2035 bleibt anspruchsvoll – für alle Beteiligten.
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