Die ersten Frachtschiffe mit chinesischen Waren, die unter die neuen 145%-Zölle von Präsident Donald Trump fallen, sind in den Häfen von Los Angeles und Long Beach eingetroffen. Die drastische Zollpolitik hat bereits jetzt zu einem Rückgang der Importe um über 50 % geführt, und Experten warnen vor Engpässen und Preisanstiegen.
Drastischer Rückgang der Importe
Gene Seroka, Direktor des Hafens von Los Angeles, berichtete, dass die Anzahl der importierten Container im Vergleich zum Vorjahr um etwa 35 % gesunken sei. Viele Händler haben ihre Bestellungen storniert, da die erhöhten Zölle die Preise mehr als verdoppeln. Insgesamt wurden für den Mai 20 % der geplanten Schiffsanläufe abgesagt, und auch für Juni gibt es bereits Stornierungen.
Lagerhaltung statt Import
Da die Importkosten stark gestiegen sind, entscheiden sich viele Händler dafür, ihre Waren in chinesischen Lagern zu belassen, statt die hohen Zölle zu zahlen. Laut Ryan Petersen, CEO des Logistikunternehmens Flexport, könnten die Importe um bis zu 60 % zurückgehen. „Das wird bald zu Lieferengpässen und Preiserhöhungen führen“, so Petersen.
Folgen für die Verbraucher
Die National Retail Federation prognostiziert für die zweite Jahreshälfte 2025 einen Rückgang der US-Importe um mindestens 20 %. Für chinesische Waren könnte der Einbruch sogar bei 75 bis 80 % liegen. Die Lagerbestände in den USA sind bereits rückläufig, und wenn die Lieferprobleme weiter bestehen, könnten ab Sommer leere Regale und eine geringere Produktauswahl die Folge sein.
Auswirkungen auf die Wirtschaft
Die Hamsterkäufe vor Inkrafttreten der Zölle haben das US-Handelsdefizit im März auf einen Rekordwert von 140,5 Milliarden Dollar anwachsen lassen. Da die Lagerbestände nun aufgebraucht werden, könnten die Preise bald drastisch steigen. Ökonomen befürchten eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums und einen Anstieg der Inflation.
Fazit
Die verschärften Zölle auf chinesische Waren könnten zu einem Versorgungsengpass und erheblichen Preisanstiegen führen. Da die Lagerbestände zur Neige gehen, werden die Auswirkungen für die Verbraucher in den kommenden Monaten spürbar sein. Händler und Logistiker bleiben in Alarmbereitschaft, während die wirtschaftlichen Folgen weiter beobachtet werden.
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