In einer internationalen Großaktion unter der Leitung von Europol ist Ermittlern ein bedeutender Schlag gegen kriminelle Netzwerke im Darknet gelungen. Wie die europäische Polizeibehörde am Dienstag mitteilte, wurden im Rahmen der „Operation Raptor“ insgesamt 270 Verdächtige in zehn Ländern festgenommen – darunter 42 Personen in Deutschland und 130 in den USA.
Die Einsatzkräfte stellten bei der konzertierten Aktion mehr als 184 Millionen Euro in bar und in Kryptowährungen sicher. Außerdem wurden rund zwei Tonnen Drogen, etwa 180 Schusswaffen sowie tausende gefälschte Dokumente, Markenprodukte und illegale Tabakwaren beschlagnahmt.
Darknet als Umschlagplatz für Waffen, Drogen und Fälschungen
Die mutmaßlichen Täter sollen über versteckte Plattformen im Darknet einen regen Handel mit Betäubungsmitteln, Waffen, gefälschten Pässen, Ausweisen, Kleidung und Elektronikartikeln betrieben haben. Europol zufolge agierten die Gruppen international vernetzt, dabei aber zunehmend hybrid – also sowohl online als auch im physischen Raum.
Internationale Zusammenarbeit zeigt Wirkung
Die Aktion wurde monatelang vorbereitet und von Behörden aus zehn Ländern unterstützt – darunter neben Deutschland und den USA auch Frankreich, die Niederlande, Österreich, Polen, Brasilien und die Schweiz. Ziel war es, kriminelle Netzwerke entlang der gesamten Lieferkette – vom Produzenten bis zum Abnehmer – zu zerschlagen.
EU-Kommissar für Innere Sicherheit, Magnus Brunner, erklärte:
„Diese Aktion zeigt, wie flexibel und international das organisierte Verbrechen heute aufgestellt ist – und wie wichtig es ist, dass die Strafverfolgung ebenso vernetzt reagiert.“
Fazit: Schlag gegen digitale Parallelwelt
Mit „Operation Raptor“ ist es Europol gelungen, eines der bislang größten koordinierten Vorgehen gegen kriminelle Darknet-Aktivitäten durchzuführen. Die sichergestellten Beweismittel und Vermögenswerte sollen nun zur weiteren Strafverfolgung und zur Aufdeckung noch unbekannter Täterstrukturen genutzt werden.
Weitere Festnahmen und Ermittlungen sind nicht ausgeschlossen.
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