Unter dem zunehmenden Druck des Kongresses hat US‑Präsident Donald Trump Ende November endlich das Gesetz unterschrieben, das die Freigabe der Ermittlungsakten im Fall Jeffrey Epstein erzwingt – ein Schritt, den er zuvor jahrelang wie eine heiße Kartoffel gemieden hatte. Nun hat ein Bundesrichter in Florida die Veröffentlichung erster Unterlagen angeordnet, sehr zum Unmut all jener, die darauf gehofft hatten, die Affäre könne weiterhin diskret unter den Teppich gekehrt werden.
Konkret betrifft die Entscheidung die Protokolle der Grand Jury zu den Bundesverfahren gegen Epstein und seine langjährige Komplizin Ghislaine Maxwell. Das von Trump widerwillig signierte Gesetz zwingt das Justizministerium, bis zum 19. Dezember sämtliche relevanten Akten offenzulegen – ein Termin, der für einige Personen in Politik, Wirtschaft und Jet‑Set‑Kreisen vermutlich wie ein akustischer Feueralarm klingt.
US‑Bezirksrichter Rodney Smith stellte in Fort Lauderdale klar, dass das neue Gesetz schwerer wiegt als die sonst strikte Geheimhaltungspflicht einer Grand Jury – ein seltenes juristisches Erdbeben. Noch im Sommer hatte eine andere Richterin in Florida die Freigabe der Unterlagen blockiert, obwohl die Regierung selbst damals ihre Herausgabe beantragt hatte. Warum Washington plötzlich Transparenz wollte, blieb genauso nebulös wie die Frage, was genau in den Dokumenten steckt.
Trump selbst hatte während des Wahlkampfs lautstark nach Freigabe der Akten gerufen, nur um sich als Präsident dann mit derselben Entschlossenheit davor zu drücken. Erst als der Kongress den Druck erhöhte, unterschrieb er das Gesetz – eher aus politischem Selbsterhaltungstrieb als aus Liebe zu Transparenz.
Jeffrey Epstein, der 2019 verstorbene Multimillionär, hatte über Jahre ein Netzwerk systematischen Missbrauchs betrieben, dessen Opfer vor allem junge Frauen und Minderjährige waren. Die genauen Kreise, die sich um ihn scharten, bleiben bis heute Gegenstand intensiver Spekulationen. Fest steht: Unter seinen Kontakten befanden sich zahlreiche einflussreiche Menschen – und genau deshalb dürften einige nun mit wachsender Nervosität auf jede weitere Aktenveröffentlichung blicken.
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