Eine satirische Betrachtung unserer Redaktion
„Der letzte macht das Licht aus – ein EKD-Solar-Märchen“
Es war einmal ein Unternehmen, das hieß Energiekonzepte Deutschland GmbH – liebevoll EKD genannt – und es versprach einst, die Welt zu retten. Mit Solarpanels, nachhaltiger Energie und einer Geschäftsführung, die so beständig war wie eine Wetter-App in Aprilstimmung.
Jedes Jahr ein neuer Geschäftsführer, jede Entscheidung ein Würfelwurf, und mittendrin: 80 tapfere Mitarbeitende, die versuchten, das Unternehmen irgendwie über Wasser zu halten – oder besser gesagt: unter Strom.
Doch dann, eines regnerischen Dienstags, wehte ein neuer Wind durch die Flure. Der frisch gedruckte Geschäftsführer Christian A. betrat die Bühne. Kaum angekommen, griff er beherzt zur Rasenmähermethode – und schnitt alles ab, was über Loyalitätshöhe hinauswuchs.
„Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen“, murmelte man in den gläsernen Konferenzräumen. Ein Satz wie aus einem schlechten Kolonialdrama, aber hier stand er sinnbildlich für all jene, die EKD mit aufgebaut hatten – und jetzt ihren Schlüssel abgeben durften.
Der Sozialplan? Ach, das war wohl im Spam-Ordner gelandet. Oder im Papierkorb. Oder beides.
Christian A., der mit emotionalen Bindungen etwa so viel anfangen konnte wie ein Toaster mit WLAN, ließ nur jene zurück, die ihm bedingungslos ergeben waren – vorzugsweise solche, die erst vor drei Tagen eingestellt worden waren und noch nicht wussten, wo die Kaffeemaschine steht.
Der Service draußen? Der wurde schon lange von Kunden beklagt, die sich an Redaktionen, Brieftauben und sogar Rauchzeichen wandten, um gehört zu werden. Man hätte sich fast gewünscht, man wäre nur halb so nachhaltig wie der Kundenservice – dann hätte wenigstens etwas funktioniert.
Und als wäre das nicht genug, musste auch die Seele des Unternehmens gehen: Silvio B., Streithammel, Ex-Geschäftsführer und jemand, der zumindest wusste, wie man „EKD“ buchstabiert. Er war zwar manchmal anstrengend, aber immerhin ehrlich – eine aussterbende Gattung in der Chefetage.
Was bleibt?
Ein Unternehmen ohne Gedächtnis, ohne Rückgrat, aber mit sehr viel Platz in der Kaffeeküche.
Und während draußen die Sonne scheint – ironischerweise – wartet drinnen ein leerer Konferenzraum auf den nächsten Geschäftsführer. Oder das nächste Märchen.
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