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Elon Musk greift NASA-Chef Duffy verbal an – Streit um Mondlandeprogramm eskaliert

jensenartofficial (CC0), Pixabay
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Zwischen Elon Musk und der US-Raumfahrtbehörde NASA ist ein öffentlicher Schlagabtausch entbrannt. Der SpaceX-Gründer attackierte den amtierenden NASA-Administrator Sean Duffy, der zugleich Verkehrsminister der USA ist, in mehreren Posts auf seiner Plattform X (ehemals Twitter). Hintergrund ist, dass die US-Weltraumbehörde ihr milliardenschweres Mondlandeprogramm Artemis III wieder für andere Anbieter öffnen will – ein Auftrag, der ursprünglich allein an SpaceX vergeben worden war.

NASA erwägt neue Anbieter für Mondlander

Die NASA hatte SpaceX beauftragt, mit seiner „Starship“-Rakete eine bemannte Landung auf dem Mond durchzuführen. Der Auftrag hat inzwischen ein Volumen von rund 4,4 Milliarden US-Dollar. Doch die Entwicklung des gigantischen 120 Meter hohen Raumschiffs verläuft langsamer als erwartet – trotz erfolgreicher Testflüge im Jahr 2025.

Daraufhin kündigte Duffy an, das Vergabeverfahren erneut zu öffnen und auch Konkurrenten wie Blue Origin oder Lockheed Martin einzubeziehen. Präsident Donald Trump soll laut Reuters darauf drängen, dass die USA noch vor Ende seiner Amtszeit im Januar 2029 wieder Astronauten auf dem Mond landen lassen.

Musk kontert mit Spott und Beleidigungen

Musk reagierte wütend. In einem Beitrag auf X schrieb er:

„Sean Dummy versucht, die NASA zu zerstören!“

In einem weiteren Post startete er eine Umfrage mit der spöttischen Frage, ob jemand, dessen „größte Leistung darin besteht, Bäume zu erklimmen“, Amerikas Raumfahrt leiten solle – eine Anspielung auf Duffys Vergangenheit als Sportholzfäller in Wisconsin.

Trotz der Polemik gab sich Musk zuversichtlich:

„Starship wird die gesamte Mondmission durchführen. Merkt euch meine Worte.“

Duffy bleibt gelassen – „Das Rennen zum Mond läuft“

Duffy reagierte nicht direkt auf die persönlichen Angriffe, aber indirekt auf Musks Aussagen über den Fortschritt von SpaceX.

„Ich liebe den Enthusiasmus“, schrieb er. „Das Rennen zum Mond ist eröffnet. Wenn unsere Innovatoren miteinander konkurrieren, gewinnt Amerika.“

Machtkampf um die NASA-Führung

Der Streit fällt in eine Phase, in der die NASA nach einer neuen Leitung sucht. Als Favorit Musks gilt der Milliardär Jared Isaacman, der bereits zwei privat finanzierte Weltraummissionen geflogen hat. Isaacman war ursprünglich Trumps Wunschkandidat, doch der Präsident zog die Nominierung im Mai nach einem öffentlichen Streit mit Musk zurück.

Berichten zufolge hat Isaacman inzwischen erneut Gespräche mit Duffy geführt, um als dauerhafter NASA-Chef in Betracht gezogen zu werden. Eine Sprecherin der NASA wollte dies nicht bestätigen, erklärte aber, Duffy führe „im Auftrag des Präsidenten Gespräche mit mehreren Kandidaten“.

Musk machte indes keinen Hehl aus seiner Präferenz. Auf einen Post, in dem Venture-Capital-Investor Shaun Maguire schrieb, er könne sich „niemand Besseres als Jared Isaacman“ als NASA-Administrator vorstellen, antwortete Musk lediglich mit dem Emoji „💯“ – ein deutliches Zeichen seiner Zustimmung.

Hintergrund: Konkurrenzdruck im neuen „Space Race“

Die Auseinandersetzung kommt zu einem heiklen Zeitpunkt. Die USA stehen in einem erneuten Wettlauf mit China um die Vorherrschaft im All. Während Chinas Mondprogramm rasch Fortschritte macht, kämpft das US-Artemis-Projekt mit Verzögerungen und politischem Druck.

Musk setzt weiter auf sein Starship als Schlüsseltechnologie – nicht nur für die Mondlandung, sondern langfristig für bemannte Missionen zum Mars. Doch der jüngste Konflikt zeigt: Zwischen Politik, Behörden und privaten Raumfahrtfirmen herrscht zunehmend ein Machtkampf um Einfluss, Prestige und Milliardenaufträge.

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