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Elon Musk, DOGE und das große Sparversprechen – ein teurer Schnitt ins eigene Fleisch?

PaliGraficas (CC0), Pixabay
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Was passiert, wenn Elon Musk mit einer Motorsäge zur Bürokratie kommt? Das US-Projekt „DOGE“ (Department of Government Efficiency), von Musk geleitet und von Präsident Trump abgesegnet, sollte den Staat effizienter machen – koste es, was es wolle. Und genau das ist jetzt das Problem: Es hat vor allem gekostet.

Musk versprach einst Einsparungen von über einer Billion Dollar. Am Ende sollen laut offizieller DOGE-Website gerade einmal 175 Milliarden eingespart worden sein. Doch selbst diese Zahl ist höchst zweifelhaft: Nur ein Bruchteil ist mit Daten belegt, viele angebliche Einsparungen – etwa durch gestrichene Verträge und Förderungen – bleiben nebulös.

Ein Beispiel: DOGE behauptet, pro Steuerzahler 1.086 Dollar eingespart zu haben. Blöd nur, dass die Grundlage dieser Rechnung auf einer falsch verstandenen Statistik basiert. Tatsächlich wären es – großzügig gerechnet – eher 514 Dollar. Und auch das nur, wenn die 175 Milliarden stimmen würden.

Experten warnen nun: Was als Einsparung verkauft wird, könnte am Ende teuer zu stehen kommen. Durch Massenentlassungen bei Behörden wie dem Finanzamt fehlen nun Einnahmen. In Nationalparks fehlt Personal, in Ministerien Erfahrung. Die Kündigungswelle hat zudem zu Klagewellen geführt. Laut Schätzungen könnten die DOGE-Maßnahmen bis zu 135 Milliarden Dollar kosten, allein durch Neueinstellungen und Umschulungen.

Max Stier von der gemeinnützigen Organisation „Partnership for Public Service“ nannte das Programm „Brandstiftung an öffentlichem Eigentum“. Die Verwaltung sei traumatisiert, die Moral im Keller, die Produktivität gesunken. Das einzige, was gewachsen sei, sei die Unzufriedenheit.

Auch bei den Unternehmen herrscht Frust. Laut Beschaffungsexpertin Jessica Tillipman sei die US-Regierung unter Musk kein verlässlicher Partner mehr – Verträge würden spontan gestrichen, ohne Begründung, ohne Plan B. Viele befürchten langfristige Schäden für das Vertrauen in den Staat als Geschäftspartner.

DOGEs Vermächtnis? Noch unklar. Zwar habe man gezeigt, dass man in Sachen Staatsausgaben „Schmerz aushalten“ kann. Aber ob das Resultat mehr ist als Imagepflege für Musk, bleibt zweifelhaft. Gleichzeitig steigen die Gesamtausgaben der Regierung 2025 voraussichtlich um 9 % – wegen Sozialversicherungen, nicht wegen Beamtenkaffee.

Fazit: DOGE wollte mit Musk’scher Effizienz das System auf links drehen – doch bisher bleibt der Eindruck, dass vor allem gekürzt, nicht verbessert wurde. Und wie so oft bei Musk gilt: Die Show war groß, die Wirkung fraglich.

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