Die US-Senatorin Elizabeth Warren hat scharfe Kritik an Bestrebungen geäußert, Private-Equity-Investments als Anlageoption in betrieblichen Altersvorsorgeplänen (401(k)) anzubieten. In einem Schreiben an das Finanzdienstleistungsunternehmen Empower äußerte Warren Bedenken hinsichtlich der Transparenz, Kostenstruktur und Risiken solcher Anlagen – insbesondere für Kleinanleger.
Traditionell investieren 401(k)-Pläne in öffentlich gehandelte Aktien- und Rentenfonds. Private Unternehmen galten bisher als Anlagefeld für institutionelle oder sehr vermögende Investoren. Branchenvertreter wollen dies nun ändern und argumentieren, dass der Zugang zu Private Equity „demokratisiert“ werden müsse. Empower, einer der größten Verwalter von US-Betriebsrentenplänen, kündigte kürzlich an, Plananbietern künftig die Option zu geben, solche Investments einzubinden.
Empower-CEO Ed Murphy verteidigte den Schritt in einem Antwortschreiben an Warren. Der Rückgang börsennotierter Unternehmen sowie das Wachstum privater Kapitalmärkte – weltweit über 13 Billionen US-Dollar – erfordere neue Wege für Privatanleger. Murphy verglich die Öffnung für Private Equity mit der Einführung des 401(k)-Systems selbst, das einst vielen Menschen erstmals Zugang zu Kapitalmärkten verschaffte.
Laut Empower sollen strenge Regeln gelten: Nur Teilnehmer mit sogenannten Managed Accounts – professionell verwalteten Portfolios – könnten Zugriff auf diese Anlageoptionen erhalten. Zudem sollen Private-Equity-Anteile nur Teil eines gemischten Fonds (Collective Investment Trust) sein, der auch öffentlich gehandelte Anlagen enthält. Murphy betonte, dass alle Beteiligten den hohen Anforderungen des US-Arbeitsrechts (ERISA) unterliegen würden.
Senatorin Warren zeigte sich davon wenig überzeugt. Zwar unterstütze sie grundsätzlich das Ziel, finanzielle Sicherheit für alle zu schaffen. Doch Empower habe nicht hinreichend erklärt, wie Teilnehmer vor den systemischen Risiken des Private-Equity-Marktes geschützt würden. Zudem fehle es an Transparenz über Gebührenstrukturen, Unternehmenspartnerschaften und mögliche Interessenkonflikte. Warren forderte eine umfassendere Antwort bis spätestens 25. Juli 2025.
Parallel dazu kündigte das Büro des Investorenschutzbeauftragten der US-Börsenaufsicht SEC an, im Haushaltsjahr 2026 mögliche Risiken durch alternative Anlagen in Rentenplänen zu untersuchen – darunter auch Private Equity und private Kreditvergabe.
Fazit: Die Debatte um die Integration von Private Equity in die Altersvorsorge der US-Bürger ist eröffnet – und bleibt politisch wie regulatorisch hoch umstritten.
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