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Einsamkeit hat viele Namen

Lukas_Rychvalsky (CC0), Pixabay
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Die Einsamkeit breitet sich wie eine stille Epidemie über den Globus aus und hat sich zu einer Herausforderung für die öffentliche Gesundheit entwickelt, die Länder weltweit betrifft. Eine umfassende Langzeitstudie, die Daten aus über hundert Ländern analysierte, enthüllte, dass Menschen aller Altersgruppen von diesem Phänomen betroffen sind, wobei die Intensität regional variiert.

Insbesondere in den Vereinigten Staaten scheint die Situation alarmierend: Menschen mittleren Alters fühlen sich dort signifikant einsamer als ihre Altersgenossen in Nord- und Zentraleuropa. Dies spiegelt sich in einer kürzlich im „American Psychologist“ veröffentlichten Studie wider, die von Frank J. Infurna und seinem Team an der Arizona State University durchgeführt wurde. Die Untersuchung legt nahe, dass insbesondere Personen im mittleren Lebensalter, die oft sowohl beruflich als auch familiär stark gefordert sind, zunehmend mit dem Gefühl der Einsamkeit konfrontiert sind.

Die Analyse von Langzeitdaten aus den Jahren 2002 bis 2020, die die Antworten von 53.000 Personen im Alter von 45 bis 65 Jahren in den USA und 13 europäischen Ländern umfasst, offenbart, dass das Gefühl der Isolation besonders unter US-Amerikanern zugenommen hat. Die Three-Items Loneliness Scale, die zur Erfassung der Einsamkeit herangezogen wurde, zeigt deutliche Unterschiede in der empfundenen Einsamkeit zwischen den USA und Europa, mit einem ausgeprägten Anstieg in den jüngeren Altersgruppen der Babyboomer und der Generation X in Amerika.

Mögliche Gründe für diese Unterschiede könnten in den vorherrschenden kulturellen Normen und sozioökonomischen Bedingungen liegen. Während in den USA der Individualismus und die Nutzung sozialer Medien eine größere Rolle spielen und eine stark polarisierte politische Landschaft vorherrscht, scheinen in Europa der familiäre Zusammenhalt und soziale Absicherungssysteme eine stabilisierende Wirkung zu haben.

Angesichts der gravierenden Auswirkungen der Einsamkeit auf die psychische und physische Gesundheit, die von einem erhöhten Risiko für Depressionen bis hin zu chronischen Erkrankungen reichen, ist es dringend erforderlich, gezielte politische Maßnahmen zu ergreifen. Länder wie Großbritannien und Japan haben bereits Ministerien für Einsamkeit eingerichtet, um diesem wachsenden Problem entgegenzuwirken. Es bedarf maßgeschneiderter Interventionen, die den spezifischen Bedürfnissen und Umständen der jeweiligen Länder Rechnung tragen, um das Phänomen der Einsamkeit effektiv zu bekämpfen und das Wohlbefinden der Bevölkerung zu fördern.

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