Donald Trump erleidet eine seiner schwersten politischen Niederlagen, als sich der Kongress – inklusive Republikanern – mit überwältigender Mehrheit für die Veröffentlichung der Jeffrey-Epstein-Akten ausspricht. Dieser Schritt stellt eine Demütigung für den Präsidenten dar, der gemeinsam mit Justizministerin Pam Bondi zunächst die Freigabe zugesichert, diese dann aber verweigert hatte.
Die Eskalation begann, als Überlebende von Epsteins Missbrauch durch öffentliche Kampagnen und Anhörungen Druck aufbauten. Das Ergebnis: Ein Gesetz, das das Justizministerium zur Offenlegung verpflichtet – mit nur einer Gegenstimme.
Trumps Versuch, das Thema zu kontrollieren, ist gescheitert. Nun steht er politisch isolierter denn je da. Selbst Parteifreunde ignorierten seine Anweisungen. Der republikanische Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, verlangte Änderungen – der Senat winkte das Gesetz dennoch durch.
Die Frage, was Trump zu verbergen versucht, rückt immer mehr ins Zentrum. Mögliche Verzögerungstaktiken des DOJ – etwa durch Verweis auf laufende Ermittlungen oder Schwärzungen in den Dokumenten – könnten den Skandal noch verschärfen. In kürzlich veröffentlichten E-Mails taucht Trumps Name mehrfach auf, auch wenn es bislang keine Hinweise auf strafbares Verhalten gibt.
Doch das politische Klima wandelt sich. Trumps Umfragewerte sinken, Kritik innerhalb der Republikaner wächst – auch wegen wirtschaftlicher Themen wie den auslaufenden Obamacare-Subventionen. Die parteiinterne Geschlossenheit bröckelt. Selbst einst loyale Unterstützerinnen wie Marjorie Taylor Greene stellen Trumps Führungsstil infrage.
Der Epstein-Skandal fällt in eine Phase wachsender Schwäche des Präsidenten: Gerichtsurteile gegen seine Politik, Zweifel am Vorgehen des DOJ und ein rückläufiges Ansehen in der Bevölkerung lassen seine Macht erodieren. Der Mythos des unantastbaren Trump beginnt zu bröckeln.
Gleichzeitig symbolisiert die Reaktion auf die Epstein-Enthüllungen einen gesellschaftlichen Wandel. Überlebende wie Jess Michaels feiern den Kongressbeschluss als späte Gerechtigkeit – und als Zeichen, dass selbst mächtige Männer sich nicht mehr der Verantwortung entziehen können.
Auch wenn Trump bislang juristisch nicht belangt wird: Die politische Sprengkraft der Affäre könnte seine Präsidentschaft dauerhaft beschädigen.
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