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Drohnen über Belgien: Unbekannte spähen Atomkraftwerk, Flughäfen und Militärbasen aus

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In Belgien herrscht Alarmstufe Gelb: Mehrere unbekannte Drohnen haben in den vergangenen Tagen ein Atomkraftwerk sowie mehrere Flughäfen und Militärstützpunkte überflogen. Nach Angaben des belgischen Verteidigungsministeriums und der Atomaufsicht gehen die Behörden von koordinierten Ausspähungsaktionen gegen kritische Infrastruktur aus.

Die Vorfälle ereigneten sich unter anderem über dem Atomkraftwerk Tihange, dem Flughafen Brüssel-Zaventem sowie dem Militärstützpunkt Kleine-Brogel, auf dem mutmaßlich US-Atomwaffen gelagert sind. Mehrere Fluglotsen und Sicherheitskräfte meldeten gleichzeitig auftretende Drohnenbewegungen in den Sperrzonen.

„Wir müssen davon ausgehen, dass es sich um strukturierte Operationen handelt“, erklärte ein Sprecher des belgischen Verteidigungsministeriums. Man untersuche derzeit, ob es eine ausländische Beteiligung oder einen technologisch gestützten Aufklärungsversuch gebe. Die Herkunft der Drohnen sei bislang unklar, sie könnten ferngesteuert oder halbautonom operiert haben.

Das belgische Nuklearsicherheitskomitee bestätigte, dass die Flugsichtungen „ernst genommen“ werden. Es gebe derzeit keine Hinweise auf eine unmittelbare Gefährdung des Atomkraftwerks, jedoch habe man die Schutzmaßnahmen verschärft und die Zusammenarbeit mit der NATO und der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) intensiviert.

In den vergangenen Wochen war Belgien zudem mehrfach Ziel von Cyberangriffen auf Regierungs- und Energiebehörden geworden. Experten sehen einen möglichen Zusammenhang zwischen den digitalen Angriffen und den Drohnenoperationen.

Auch in Deutschland beobachtet man die Entwicklungen mit Sorge. Nach Informationen aus Sicherheitskreisen hat die Bundeswehr ihre Investitionen in Cybersicherheit und Luftraumüberwachung erhöht. Man wolle auf hybride Bedrohungen, also das gleichzeitige Vorgehen mit digitalen und physischen Angriffsmitteln, besser vorbereitet sein.

Die belgische Regierung kündigte an, ein gemeinsames Ermittlungszentrum mit EU-Partnern einzurichten, um die Vorfälle aufzuklären. Derzeit werde geprüft, ob die Drohnen auch Daten übermittelt oder Kommunikationssignale abgefangen haben könnten.

Sicherheitsbehörden sprechen von einem „Weckruf für Europa“ – denn die jüngsten Vorfälle zeigen, wie verwundbar selbst gut gesicherte Energie- und Militäranlagen gegenüber neuen Formen der Aufklärung geworden sind.

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