🔍 1. Allgemeiner Überblick
Die Bilanzsumme ist im Vergleich zum Vorjahr von 3,26 Mio. EUR auf 3,71 Mio. EUR gestiegen. Dieser Zuwachs von ca. 14 % deutet auf eine Expansion oder Investitionstätigkeit hin – insbesondere im Bereich der immateriellen Vermögenswerte und Forderungen.
🧠 2. Vermögenslage (Aktivseite)
A. Anlagevermögen
- Deutlicher Anstieg um 30 %, vor allem bei den immateriellen Vermögensgegenständen (von 491 TEUR auf 639 TEUR).
- Ein Großteil davon betrifft selbstgeschaffene immaterielle Vermögenswerte – oft Software oder IP, deren Werthaltigkeit schwerer nachweisbar ist.
- Dies erfordert besonderes Augenmerk, da solche Aktivierungen bilanziell positiv wirken, aber operativ nicht unbedingt Liquidität generieren.
B. Umlaufvermögen
- Rückgang um ca. 24 % (ca. -640 TEUR).
- Forderungen steigen um ca. +364 TEUR, was auf eine zunehmende Kapitalbindung im Working Capital hindeutet.
- Liquidität sinkt deutlich von 1,78 Mio. EUR auf 773 TEUR. Das ist ein Rückgang um 56 %, was die Zahlungsfähigkeit belastet.
- Vorräte sind unbedeutend im Verhältnis zur Bilanzsumme.
C. Aktive latente Steuern
- Neu aktiviert in Höhe von 941 TEUR – rechnerischer Steuervorteil durch Verlustvorträge.
- Diese Position ist rein theoretischer Natur und nicht liquiditätswirksam, kann aber zukünftige Steuerentlastungen bringen, sofern Gewinne erzielt werden – was aktuell fraglich ist.
💰 3. Kapitalstruktur (Passivseite)
A. Eigenkapital
- Eigenkapitalquote: ca. 39,6 % (2023), zuvor 31,1 % – positiv.
- Bilanzverlust steigt auf 4,07 Mio. EUR, was den soliden Kapitalrücklagenzuwachs überlagert.
- Das gezeichnete Kapital ist mit nur 44 TEUR extrem gering. Die Kapitalausstattung beruht fast vollständig auf Kapitalrücklagen.
- Die Gesellschaft lebt buchstäblich „von der Substanz“ bzw. vom Vertrauen der Kapitalgeber – das birgt Reputations- und Finanzierungsschwierigkeiten, wenn keine Wende gelingt.
B. Rückstellungen
- Leichter Anstieg (+27 TEUR) auf 406 TEUR, was im Verhältnis zur Bilanzsumme (11 %) solide erscheint.
C. Verbindlichkeiten
- Leicht rückläufig, aber auf hohem Niveau stabil.
- Enthalten: 1 Mio. EUR stille Beteiligung, mit interessanter Struktur:
- Nachrangigkeit im Insolvenzfall, begrenzte Gewinnbeteiligung (1,5 % p.a.).
- Laufzeit bis Ende 2029 mit Kündigungsoption.
- Diese Form der Finanzierung ist vorteilhaft für die Bonität (quasi-Mezzanine-Kapital), aber belastet bei ausbleibenden Gewinnen trotzdem durch Fixkosten.
⚖️ 4. Besondere Risiken & Hinweise
Aktivierte selbstgeschaffene immaterielle Werte:
- 586 TEUR davon sperren die Ausschüttung, da diese Mittel bilanziell nicht verfügbar sind.
- Bei Scheitern der wirtschaftlichen Verwertung muss hier eine außerplanmäßige Abschreibung erfolgen → Bilanzverlust würde sich verschärfen.
Latente Steuern:
- Die Aktivierung ist eine Wette auf zukünftige Gewinne.
- Wenn in den kommenden 5 Jahren keine Gewinne realisiert werden, muss dieser Betrag wieder abgeschrieben werden.
Liquiditätssituation
- Dramatischer Rückgang des Kassenbestands → Risiko für laufende Zahlungsverpflichtungen.
- Operativer Cashflow scheint belastet – Ursache sollte analysiert werden.
⚠️ 5. Zusammenfassung & Bewertung
| Kriterium | Bewertung |
|---|---|
| Eigenkapitalquote | ★★★☆☆ – solide durch Kapitalrücklage, aber hoher Verlust |
| Liquidität | ★☆☆☆☆ – starker Rückgang, kritisch |
| Aktivierungsstrategie | ★★☆☆☆ – bilanzpolitisch positiv, wirtschaftlich riskant |
| Finanzierung | ★★★★☆ – gut strukturierte stille Beteiligung |
| Verlustentwicklung | ★☆☆☆☆ – steigende Verluste trotz Kapitalzufuhr |
| Zukunftsperspektive | ★★☆☆☆ – viele Unsicherheiten, abhängig von Gewinnwende |
📌 Fazit (kritisch, aber sachlich):
Die DFKP GmbH steht auf einem soliden Eigenkapitalpuffer, der allerdings fast ausschließlich aus Kapitalrücklagen besteht, während sich die Verluste kontinuierlich ausweiten. Die Aktivierung latenter Steuern und selbstgeschaffener immaterieller Werte täuschen wirtschaftlich über operative Probleme hinweg – insbesondere der massive Liquiditätsrückgang ist besorgniserregend.
Das Unternehmen benötigt dringend eine strategische Kehrtwende – sei es durch profitables Wachstum, Kostensenkung oder Restrukturierung. Andernfalls droht eine Überhitzung der Bilanz ohne Substanz.
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Rechnungslegung / FinanzberichteUnternehmensregister
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Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023Datum: 15.04.2025Sprache: Deutsch
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DFKP GmbHBerlinJahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023Bilanz
AnhangAllgemeine Angaben zum Jahresabschluss Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften der §§ 242 ff. HGB unter der Beachtung der ergänzenden Bestimmungen für kleine Kapitalgesellschaften aufgestellt. Angaben zur Identifikation der Gesellschaft laut Registergericht
Der Jahresabschluss der Kapitalgesellschaft für das Geschäftsjahr 2023 wurde nach den Grundsätzen der §§ 238 ff. HGB, unter Berücksichtigung der gesellschaftsrechtlichen Rahmenbedingungen und der Regelungen im Gesellschaftsvertrag aufgestellt. Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Erworbene immaterielle Anlagewerte wurden zu Anschaffungskosten angesetzt und, sofern sie der Abnutzung unterlagen, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die selbstgeschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände wurden mit den Entwicklungskosten angesetzt und planmäßig abgeschrieben. Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert. Die planmäßigen Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände linear und degressiv vorgenommen. Geringwertige Wirtschaftsgüter mit einem Nettoanschaffungswert bis 800,00 Euro werden analog zu § 6 Abs. 2 EStG auch im handelsrechtlichen Jahresabschluss im Zugangsjahr voll abgeschrieben. Die Vorräte wurden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt. Sofern die Tageswerte am Bilanzstichtag niedriger waren, wurden diese angesetzt. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zum Nominalwert angesetzt. Den in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthaltenen Risiken wird durch Bildung angemessen dotierter Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Liquide Mittel wurden zum Nennwert ausgewiesen. Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten wurden vor dem Bilanzstichtag geleistete Zahlungen ausgewiesen, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen. Der Ansatz erfolgt zum Nennwert. Die sonstigen Rückstellungen wurden für erkennbare Risiken nach den Grundsätzen kaufmännischer Vorsicht in angemessenem Umfang gebildet. Verbindlichkeiten wurden zum Erfüllungsbetrag angesetzt. Entsprechend § 274 HGB werden aktive latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge – die voraussichtlich in den kommenden 5 Jahren genutzt werden können – gebildet. Die Bewertung erfolgt mit dem für die Gesellschaft geltenden Steuersatz. Gegenüber dem Vorjahr abweichende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Beim Jahresabschluss konnten die bisher angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden im Wesentlichen übernommen werden. Ein grundlegender Wechsel von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden gegenüber dem Vorjahr fand nicht statt. Ausschüttungssperre Der Gesamtbetrag der gem. §268 Abs. 8 HGB der Ausschüttungssperre unterliegt, beträgt 1.528.314,00 Euro.
Angaben zu Verbindlichkeiten In den Verbindlichkeiten gegenüber den Kreditinstituten sind Ausleihungen in Höhe von 1.000.000,00 Euro (Vorjahr: 1.000.000,00 Euro) eines typisch stillen Gesellschafters enthalten. Angabe zu Restlaufzeitvermerken Sonstige Angaben Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahrs beschäftigten Arbeitnehmer Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres im Unternehmen beschäftigten Arbeitnehmer betrug 46. Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen aus Mietverträgen in Höhe von TEUR 314 gliedert sich zum Bilanzstichtag wie folgt auf:
sonstige Berichtsbestandteile
Berlin, den 28.06.2024 gez. Paul Weber gez. Benedikt Matzinger gez. Sebastian Büchele Angaben zur Feststellung: |
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