Deutschland lebt! Und zwar gefährlich. Mit einem 1:0-Arbeitssieg der Kategorie „Schön war’s nicht, aber drin ist drin“ schleicht sich die DFB-Auswahl weiter Richtung WM 2026. Gegen kampfeslustige Nordiren im Windsor-Park erlöste ausgerechnet Nick Woltemade, ein Stürmer von beinahe 2 Metern Höhe, die Fans – mit dem zärtlichsten Schulter-Tor seit dem letzten Wrestling-Match im Ruhrgebiet.
Die Vorlage kam von David Raum, der dachte sich wohl: „Wenn schon keine Hacke, dann eben Halswirbelsäule.“ Der Ball landete in Minute 31 im Netz – und ganz Fußball-Deutschland atmete kurz auf, um dann wieder in den altbekannten Quali-Modus zurückzufallen: bibbern, zittern, Ball sichern.
Nagelsmanns Männer: Ohne Glanz, aber mit Punkten
Trainer Julian Nagelsmann verzichtete auf Schönheit – vermutlich eine mutige Anspielung auf die neue DFB-Trikotkollektion – und ließ lieber fighten als flanken. Dass es dabei am Ende reichte, verdanken wir unter anderem den nordirischen Rasenmähern, die das Spielfeld offenbar absichtlich unbespielbar fein vorbereitet hatten. Taktik: Wenn wir schon nicht gewinnen, dann wenigstens knöcheltiefes Chaos für alle.
Schulterklopfer des Tages: Nick Woltemade
Für den 23-jährigen Woltemade war es das erste Tor im sechsten Spiel – und was für eins! Ein scharf geschlagener Eckball, ein kurzer Rempler von der Schwerkraft, ein Schulter-Kontakt der göttlichen Sorte – und plötzlich schien ganz Belfast kurzzeitig die Luft wegzubleiben. Tor ist, wenn der Schiedsrichter pfeift – oder die Schulter nickt.
Die Nordiren waren danach so geschockt, dass sie ihre erste Heimniederlage seit zwei Jahren kassierten – während Deutschland irgendwie Tabellenführer wurde, ohne dass man sich ganz sicher ist, wie das eigentlich passiert ist.
Im Rest Europas: Frankreich lässt Punkte, Island lässt Mbappé kalt
Während Deutschland also im Zittermodus Punkte sammelt, stolperte Frankreich überraschend über Island. Ohne Mbappé (verletzt) wirkte „Les Bleus“ eher wie „Les Blass“. Zwar drehten Nkunku und Mateta das Spiel kurzzeitig, doch Island konterte prompt mit dem bislang unbekanntesten „Hlynsson“, den Frankreichs Verteidigung vermutlich auch jetzt noch bei Google sucht.
Immerhin: Tabellenführung behalten, Image als Turnierdiva gepflegt.
Slowenien stoppt die Schweizer Laune
Auch die Schweiz hatte einen „meh“-Moment. Drei Spiele, drei Siege, neun Tore – doch dann kam Ljubljana. Ein torloses Remis, das sich ungefähr so unterhaltsam anfühlte wie ein Toast ohne Belag. Immerhin: Tabellenführung gehalten. Und der Kosovo bleibt dran – ein Szenario, das selbst der UEFA-KI „leicht überraschend“ meldete.
Belgien gewinnt 4:2 – De Bruyne schießt zweimal aus elf Metern
Im britisch-belgischen Duell Wales gegen Belgien drehte Kevin De Bruyne mal wieder auf, wie man es von jemandem erwartet, der aussieht, als hätte er sogar im Schlaf einen präziseren Pass als der Rest der Menschheit im Wachzustand. Zwei Elfer, ein Assist, ein gepflegtes Schulterzucken. Belgien nun vorn in Gruppe J – Nordmazedonien hingegen muss sich mit einem 1:1 gegen Kasachstan zufriedengeben, was ungefähr so viel Spaß macht wie ein IKEA-Regal mit fehlender Schraube.
Fazit: Deutschland gewinnt – irgendwie. Frankreich schwächelt – natürlich. Belgien rollt – wie immer. Und Europa? Europa ballert sich weiter durch die Qualifikation wie ein ambitionierter Freizeitschiedsrichter durch ein Regelbuch: nicht immer elegant, aber mit vollem Einsatz.
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