Mit tiefem Respekt und großer Dankbarkeit nimmt Deutschland Abschied von Horst Köhler, dem neunten Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland. Köhler verstarb heute früh im Alter von 81 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit in Berlin, wie das Bundespräsidialamt mitteilte.
Ein Staatsmann mit Weitblick und Integrität
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier würdigte Köhler in einem Kondolenzschreiben an seine Witwe Eva Luise Köhler als „einen Glücksfall für unser Land“. Sein Wirken als Bundespräsident, als international anerkannter Ökonom und als engagierter Ehrenamtlicher habe Deutschland nachhaltig geprägt.
Ein Präsident mit außergewöhnlichem Lebensweg
Horst Köhler war der erste deutsche Bundespräsident, der kein Berufspolitiker war. Vor seiner Wahl ins höchste Staatsamt hatte er sich als Wirtschaftsexperte weltweit einen Namen gemacht. Als Präsident des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington brachte er seine Expertise in globale Finanzfragen ein, bevor er auf Vorschlag der damaligen Oppositionsführerin Angela Merkel (CDU) 2004 für das Amt des Bundespräsidenten nominiert wurde.
Mit großer Mehrheit wurde Köhler 2009 für eine zweite Amtszeit gewählt. Sein plötzlicher Rücktritt im Mai 2010 kam für viele überraschend. Er begründete diesen Schritt mit der Kritik an seinen Äußerungen zu Auslandseinsätzen der Bundeswehr – ein Beleg für seinen hohen Anspruch an politische Verantwortung und Integrität.
Engagement über das Amt hinaus
Auch nach seinem Rücktritt setzte sich Köhler unermüdlich für internationale Gerechtigkeit und Entwicklung ein. Er wirkte unter anderem als Mitglied im hochrangigen Ausschuss des UNO-Generalsekretärs für die Post-2015-Agenda (2012–2013) und als persönlicher Gesandter des UNO-Generalsekretärs für die Westsahara (2017–2019). Sein Einsatz als Schirmherr zahlreicher sozialer und entwicklungspolitischer Initiativen bleibt unvergessen.
Ein Abschied in Dankbarkeit
Deutschland verliert mit Horst Köhler einen Staatsmann von besonderer Würde, Weitsicht und Menschlichkeit. Sein Wirken wird weit über seine Amtszeit hinaus in Erinnerung bleiben. Sein Lebenswerk mahnt uns, Verantwortung zu übernehmen – für unser Land und die Welt.
Unsere Gedanken sind in dieser schweren Zeit bei seiner Familie und seinen Weggefährten. Ruhe in Frieden, Horst Köhler.
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