Romantiker aufgepasst: Der erste Kuss war nicht im Mondlicht, nicht bei Kerzenschein, sondern wahrscheinlich irgendwo im Dschungel – zwischen zwei haarigen Vorfahren, die noch nicht mal sprechen konnten.
Denn laut einer neuen Studie haben wir den Kuss nicht erfunden – wir haben ihn geerbt. Von Affen. Und Wölfen. Und – ja, wirklich – schmatzfreudigen Albatrossen.
Nicht nur Hollywood macht’s
Die Forscher der Universität Oxford haben in ihrer Studie ein Verhalten untersucht, das uns alle verbindet – Küsse mit Lippenbewegung, aber ohne Essenstransfer.
Also kein Füttern, kein Knabbern – nur Lippen, Bewegung, keine Snacks. Sehr unsexy, aber wissenschaftlich eindeutig.
Denn: Menschen, Schimpansen und Bonobos tun es. Und wenn wir alle es tun, dann – so die Logik – haben es wohl schon unsere gemeinsamen Vorfahren getan. Vor ungefähr 21,5 Millionen Jahren. Also lange bevor jemand das Rad, den Kalender oder das erste romantische Candle-Light-Dinner erfand.
Auch Neandertaler haben’s getan – vielleicht sogar mit uns
Die Studie fand außerdem heraus: Neandertaler küssten wahrscheinlich auch. Und – festhalten – möglicherweise sogar Homo sapiens.
Wie man das weiß? Ganz einfach: Man fand in beiden Spezies dieselben Bakterien im Speichel. Was bedeutet: Entweder haben sie sich oft um denselben Löffel gestritten – oder sie haben geknutscht.
Tierreich = Kuschelzoo der Evolution
Neben unseren nächsten Verwandten fanden die Forscher Kussverhalten auch bei Wölfen, Präriehunden, Eisbären (angeblich besonders feucht) – und sogar bei Albatrossen.
Letztere, so vermutet man, küssen sich zur Partnersuche – was deutlich effizienter ist als Online-Dating.
Warum das Ganze? Keine Ahnung – aber sehr innig
Warum genau wir küssen, wissen die Forscher übrigens immer noch nicht. Vielleicht war es ursprünglich nur intensives Grooming. Oder eine Art Bio-Schnelltest: „Passt dein Immunsystem zu meinem?“
Was uns heute als Romantik verkauft wird, könnte also einfach eine medizinische Kompatibilitätsprüfung durch Speichelaustausch gewesen sein. Sexy.
Fazit: Küsse sind älter als gedacht – und nicht mal exklusiv menschlich
„Wir sollten aufhören, Küsse nur als romantischen Firlefanz abzutun“, sagt Studienleiterin Dr. Matilda Brindle. Schließlich ist Schmatzen evolutionär verankert – nicht nur bei verliebten Teenagern, sondern auch bei Eisbären und Lemuren.
Also beim nächsten Kuss: Bitte kurz innehalten und daran denken, dass dieser Moment 21 Millionen Jahre Evolution in sich trägt – und vermutlich auch ein paar Bakterien.
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