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Demokraten feiern Wahlsiege – und streiten sich wie beim Familienessen

geralt (CC0), Pixabay
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Die Demokraten haben gewonnen! Und verloren. Und gewonnen. Und sind sauer aufeinander. Kurz: Es läuft wie immer.

Dienstagnacht triumphierte Amerikas größte Selbsthilfegruppe – auch bekannt als Demokratische Partei – bei mehreren wichtigen Wahlen: Gouverneursämter in Virginia und New Jersey, Bürgermeisteramt in New York City und sogar ein Sieg beim kompliziertesten Politikspiel der USA: Gerrymandering in Kalifornien.

Doch statt gemeinsam Sekt zu trinken, diskutieren sie lieber, ob das Glas halbvoll, halbleer oder kapitalistisch kontaminiert ist.


Pragmatische Sieger vs. linke Revoluzzer

Während sich in Virginia Abigail Spanberger als Stimme der Vernunft präsentierte („Ich bin nicht Trump, das reicht doch, oder?“), zog in New York Zohran Mamdani mit rotem Halstuch und der Energie eines Revolutionsführers durchs Rathaus – mit dem Versprechen, Trump im Schlaf Albträume zu bereiten.

Mamdani: „Ich bin Trumps schlimmster Albtraum.“
Cuomo (mäßig begeistert): „Und unser internes Problem.“

Denn während Mamdani die Sozialismus-Flagge hisste, hissten viele Demokraten lieber die Notbremse. Alte Parteigrößen blieben fern, vielleicht weil sie nicht wussten, ob Mamdani sie enteignen oder nur umarmen wollte.


Bürgerkrieg im Blazer

Die Demokratische Partei erinnert derzeit an eine WG kurz vor dem Auszug: Die einen wollen einen veganen Brunch, die anderen einfach nur Kaffee und Ruhe. „In der Partei herrscht Bürgerkrieg“, klagte Ex-Gouverneur Andrew Cuomo, der sich selbst als gemäßigten Helden inszeniert, auch wenn seine Einladung zum internen Friedenstreffen unbeantwortet blieb.


Wähler wollen Brot statt Schlagwörter

Was aber alle Siegerinnen einte: Sie redeten über Lebenshaltungskosten. Brot, Milch, Strom – die Klassiker. Wählerinnen und Wähler fanden das erfrischend pragmatisch. Die republikanischen Kandidaten hingegen spielten das alte Trump-Lied: Zölle, Einwanderung, Angst. Leider traf das diesmal nicht den Ton.


Trumps Reaktion: Ich war’s nicht, also zählt es nicht

Trump kommentierte die Niederlagen natürlich auf seine Weise: „Ich war ja nicht mal auf dem Wahlzettel.“ Stimmt. Er war allerdings auf Truth Social, seinem sozialen Netzwerk, wo er die Schuld für die Niederlagen dem Shutdown, dem Tunnelprojekt und der Realität gab – wie üblich.

Demokraten zwischen Hoffnung und Therapiebedarf

Obwohl die Demokraten sich intern beharken wie Katzen in einem Karton, teilen sie einen Wunsch: Trump verhindern. Das ist aktuell die Klammer der Partei – allerdings eine ziemlich wacklige. Die Kongresswahlen 2026 rücken näher, und noch ist unklar, ob die Partei mehr ist als nur eine Anti-Trump-Koalition mit gelegentlichen Stimmungsschwankungen.

Der Politologe Robert Shapiro meint, die Demokraten müssten sich wieder auf die alte Arbeiterbasis konzentrieren – die allerdings inzwischen TikTok-Influencer sind oder drei Jobs gleichzeitig haben.


Erfolg ja – aber bitte nicht zu laut jubeln

Und so warnen Experten: Die jüngsten Siege fanden in Bundesstaaten statt, in denen Trump schon beim letzten Mal keine Chance hatte. Die wahre Feuerprobe kommt noch – wenn die Demokraten beweisen müssen, dass sie mehr sind als Meme-Poster mit Meinungsverschiedenheiten.

Bis dahin bleibt die Botschaft: Die Demokraten haben (vorerst) gewonnen – trotz sich selbst.

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