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David gegen den Daten-Goliath: Sammelklage gegen Meta als Weckruf

geralt (CC0), Pixabay
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Es geht nicht mehr nur um Likes, Posts und Datenschutzrichtlinien, die niemand liest – es geht um unser Grundrecht auf Privatsphäre. Und jetzt endlich auch um Gerechtigkeit: Der österreichische Verbraucherschutzverein (VSV) hat – gemeinsam mit deutschen und österreichischen Anwaltskanzleien – Sammelklagen gegen den Tech-Giganten Meta eingereicht. Es ist ein juristischer Befreiungsschlag gegen ein Überwachungssystem, das längst außer Kontrolle geraten ist.

Big Brother heißt heute Meta

Die Vorwürfe sind nicht neu, aber jetzt bekommen sie juristisches Gewicht: Meta soll nicht nur verfolgen, was Nutzer auf Facebook und Instagram tun – sondern ihre digitalen Spuren im gesamten Internet sammeln. Gesundheitsdaten, sexuelle Orientierung, religiöse Zugehörigkeit, berufliche Details – nichts scheint heilig, nichts tabu. Es ist eine systematische Überwachung des Privatlebens, die der totalitären Fantasie eines George Orwell zur Ehre gereichen würde – nur eben mit dem Segen von Werbekunden und dem Applaus der Quartalszahlen.

Österreich und Deutschland – Endlich Gegenwehr

Mit der Klage in Österreich und Deutschland formiert sich erstmals im großen Stil europäischer Widerstand gegen die Allmacht der Datenkraken. Und das nicht nur für Social-Media-Nutzer – sondern für alle, selbst für jene, die nie einen Fuß in die virtuelle Echokammer von Facebook gesetzt haben. Denn Metas „Business-Tools“ schnüffeln überall – über unsichtbare Tracker, eingebettete Like-Buttons und eine ganze Industrie im Hintergrund, die unsere Daten zur Ware macht.

Zynisches Schweigen, systemische Untätigkeit

Dass es diese Klage braucht, ist das eigentliche Armutszeugnis. Wo ist die EU-Kommission? Wo sind die nationalen Datenschutzbehörden, deren Aufgabe es wäre, unsere Grundrechte zu schützen? Stattdessen bleibt der Kampf gegen systematische Überwachung den Bürgern selbst überlassen – organisiert von zivilgesellschaftlichen Akteuren, finanziert von Prozessfinanzierern, getragen von Einzelnen, die sich weigern, als Datenvieh gehalten zu werden.

Entschädigung? Ein Symbol, kein Trost

Die geforderten Summen – 1.000 bis 10.000 Euro Schadenersatz – sind nicht der Kern der Sache. Es geht nicht um Geld, sondern um ein Zeichen. Um ein Stoppsignal an einen Konzern, der sich zu lange über europäisches Recht hinweggesetzt hat. Und der dabei oft nur symbolisch abgestraft wurde: Ein paar Millionen Euro Bußgeld hier, ein PR-Sturm dort – während die Datensammelmaschinerie ungehindert weiterlief.

Fazit: Jetzt oder nie

Die Sammelklage ist mehr als eine juristische Auseinandersetzung – sie ist ein demokratischer Akt. Ein Versuch, den Boden zurückzuerobern, auf dem unsere Rechte stehen. Sie ist unbequem, langwierig und voller Risiken – aber sie ist notwendig.

Denn wenn sich 500 Millionen EU-Bürger gefallen lassen, dass ein US-Konzern ihre intimsten Daten wie Rohstoffe ausschlachtet, dann ist nicht Meta das Problem – sondern unsere kollektive Gleichgültigkeit.

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