Es war einmal in einem Land, das einst stolz auf seine Demokratie war, aber in dem sich die Dinge langsam, fast unbemerkt, veränderten. Es begann mit einem Mann namens Friedrich Merz, einem klugen und ehrgeizigen Politiker, der einst geschworen hatte, niemals mit den dunklen Rittern der AfD gemeinsame Sache zu machen. Doch wie es in guten Märchen so ist, musste sich der Held irgendwann zwischen seinem alten Schwur und der Macht entscheiden.
Eines Tages stand Merz vor einer wichtigen Wahl: Sollte er weiterhin darauf beharren, dass die Union nie mit der AfD stimmen würde – oder sollte er, um ein starkes Signal zu setzen, doch einmal eine Ausnahme machen? „Es ist ja nur eine symbolische Abstimmung“, sagte er sich und seinen treuen Gefährten aus der FDP. „Keine Gesetze, keine Verpflichtungen – nur ein kleiner, unschuldiger Antrag.“
So kam es, dass die Union zusammen mit der AfD und den Freien Demokraten für einen Antrag stimmte, der versprach, die Grenzen strenger zu bewachen und Asylsuchende konsequenter zurückzuweisen. Der Jubel in der großen Halle des Bundestags war geteilt: Während die einen triumphierten, riefen andere: „Verrat! Wortbruch!“
Doch Friedrich Merz ließ sich nicht beirren. Er erklärte feierlich: „Ich handle aus Gewissen!“ Und siehe da, sein Mut wurde belohnt: Wähler, die sich einst unsicher fühlten, wandten sich ihm in Scharen zu. „Endlich sagt einer, was Sache ist“, riefen die Bürger. „Endlich packt jemand die Probleme an!“
Die Winde der Macht wehten günstig für Merz. Bei der nächsten Wahl sah er sich erneut mit einer schwierigen Entscheidung konfrontiert: Die Union hatte zwar viele Stimmen gewonnen, aber nicht genug für eine eigene Regierung. Die FDP war zu schwach, die Grünen und die SPD zu unkooperativ – doch da war ja noch die AfD, die plötzlich seriös und regierungsfähig wirken wollte.
„Nur ein paar Ministerien“, sagten sie, „ein bisschen Innenpolitik, vielleicht ein bisschen Justiz… Was kann schon passieren?“ Merz sah sich um und erkannte: Wenn er das Bündnis ablehnte, wäre seine Karriere vorbei. Und so kam es, dass er – natürlich wieder aus reinem Gewissen – die Hand der AfD ergriff.
Und siehe da, das Volk jubelte. Grenzen wurden geschlossen, das Land wurde „sicherer“ gemacht, und wer Kritik äußerte, wurde freundlich, aber bestimmt gebeten, sich auf die wahren Werte der Nation zu besinnen. Die Märchenbücher der neuen Zeit berichteten fortan nicht mehr über Brandmauern gegen Rechts, sondern von einer „stabilen, patriotischen Regierung“.
Und so regierten sie gemeinsam, Friedrich der Große und die blaue Garde. Und während draußen der Wind der Geschichte wehte, flüsterten manche im Stillen: „Und wenn sie nicht gestürzt wurden, dann regieren sie noch heute.“
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