Am Sonntag, dem 9. November, geht der dritte Tag der durch den anhaltenden Regierungsshutdown verursachten flugplanmäßigen Kürzungen in den USA weiter – mit massiven Auswirkungen auf den nationalen und internationalen Flugverkehr. Bereits über 1.000 Flüge wurden gestrichen, weitere rund 1.200 verspäteten sich, wie das Portal FlightAware meldete.
US-Verkehrsminister Sean Duffy warnte im Interview mit CNN: „Es wird nur noch schlimmer.“ Sollte sich die politische Blockade nicht bald lösen, könnten die Flugverbindungen bis kurz vor Thanksgiving fast vollständig zum Erliegen kommen.
Airlines streichen hunderte Flüge
Die Fluggesellschaft United Airlines bestätigte, allein am Sonntag 158 Flüge zu streichen, am Montag sollen es 190 und am Dienstag sogar 269 sein. Delta, Southwest und American Airlines äußerten sich bislang nur teilweise oder gar nicht zu den genauen Zahlen. Bereits seit dem 7. November gilt an 40 US-Großflughäfen eine Reduzierung der Flugverbindungen um zunächst 4 Prozent. Bis zum 14. November soll dieser Wert schrittweise auf bis zu 10 Prozent steigen – eventuell sogar auf 20 Prozent, so Duffy.
Betroffen sind unter anderem die Flughäfen Atlanta, Chicago O’Hare, Los Angeles, New York JFK, Dallas/Fort Worth und Miami. Besonders betroffen von Ausfällen waren am Wochenende Delta, SkyWest und Southwest Airlines.
Warum die Flüge ausfallen
Grund für das Chaos ist der anhaltende Stillstand der US-Regierung, der bereits seit dem 1. Oktober andauert. Zahlreiche Bundesangestellte, darunter viele in der Flugsicherung, arbeiten derzeit ohne Bezahlung. Laut FAA herrscht in der Flugsicherung „zunehmender Stress, der zu Übermüdung und Sicherheitsrisiken“ führen kann. Um die Sicherheit zu gewährleisten, werde daher proaktiv die Zahl der Flüge reduziert.
Passagiere auf der Suche nach Alternativen
Viele Reisende versuchten, auf eigene Faust Ersatzlösungen zu finden. Eine Passagierin schaffte es durch einen Umweg über Indianapolis, von Florida nach Kentucky zu kommen – statt wie geplant über Chicago. Fluglinien empfehlen ihren Kunden, Apps herunterzuladen, um Flüge schnellstmöglich umzubuchen oder zu stornieren.
Laut Reiseexperte Scott Keyes sollten Betroffene sofort aktiv werden, da die besten Alternativen schnell vergriffen seien: „Wer zuerst bucht, fliegt.“
Rückerstattung und Rechte
Fluggäste, deren Flüge wegen Personalmangels gestrichen wurden, haben grundsätzlich Anspruch auf eine vollständige Rückerstattung, sofern sie die Umbuchung ablehnen. Bei Verspätungen oder „wesentlichen Änderungen“ gelten ebenfalls Rückerstattungsansprüche – auch wenn Airlines dafür offiziell nicht verantwortlich sind.
Internationale Flüge: Noch stabil, aber gefährdet
Internationale Verbindungen sind nicht direkt von den Kürzungen betroffen, könnten aber indirekt ausfallen, wenn Anschlussflüge gestrichen werden. United, Delta und Southwest erklärten, derzeit keine internationalen Verbindungen zu streichen – eine Garantie gibt es jedoch nicht.
Fazit
Wer derzeit in den USA fliegt, sollte flexibel, gut informiert und schnell handeln. Ohne ein baldiges Ende des politischen Stillstands droht den US-Flughäfen vor den Feiertagen ein noch nie dagewesenes Chaos.
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