In der Debatte um die Verbindungen prominenter Persönlichkeiten zum verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein gibt es neue Entwicklungen: Aus kürzlich veröffentlichten E-Mails geht hervor, dass Epstein selbst jegliche Behauptung zurückwies, der frühere US-Präsident Bill Clinton habe jemals seine Insel in den US Virgin Islands besucht. Clinton hingegen räumt ein, in den frühen 2000er-Jahren mehrfach in Epsteins Privatjet geflogen zu sein – einen Besuch der Insel bestreitet er nach wie vor.
Trump widerspricht Epsteins Aussage – und fordert Ermittlungen
Trotz Epsteins Klarstellung behauptet Ex-Präsident Donald Trump in einem Truth-Social-Post vom 14. November, Clinton habe „große Teile seines Lebens mit Epstein und auf seiner Insel verbracht“. Trump nennt auch weitere Namen wie Larry Summers, Reid Hoffman sowie J.P. Morgan Chase, die mit Epstein in Verbindung gebracht würden. Er kündigte an, das US-Justizministerium zu Ermittlungen gegen prominente Demokraten auffordern zu wollen.
Was sagen die E-Mails?
In einer E-Mail vom Januar 2015 an Autor Michael Wolff schrieb Epstein wörtlich:
„Clinton war NIE, NIEMALS dort.“
Er kritisierte zudem eine namentlich nicht genannte Person, die solche Behauptungen „frei erfunden“ habe und dadurch andere Anschuldigungen entwerte.
Was geschah auf Epsteins Insel?
Die kleine Insel in den US Virgin Islands war laut Anklage der Schauplatz eines weitreichenden Netzwerks sexuellen Missbrauchs, das Epstein organisiert haben soll. Opfer seien teilweise erst 12 Jahre alt gewesen.
US-Behörden sprechen von einem regelrechten „Epstein-Imperium“, das unter dem Deckmantel von Jobangeboten, Ausbildungshilfen oder Modelverträgen junge Mädchen in das System lockte. 2022 zahlte Epsteins Nachlass im Rahmen eines Vergleichs 105 Millionen US-Dollar an die Behörden der Virgin Islands.
Trump: „Ich habe die Einladung abgelehnt“
Trump weist jeden eigenen Kontakt mit Epsteins Insel entschieden zurück. In einem Interview in Schottland sagte er bereits im Juli:
„Ich hatte nie das Vergnügen, die Insel zu besuchen. Ich habe abgelehnt – das war einer meiner besseren Momente.“
Epstein und Trump: Was steht in den Unterlagen?
Laut von der House Oversight Committee veröffentlichten Dokumenten behauptete Epstein in mehreren E-Mails, Trump habe „von den Mädchen gewusst“ und „Zeit mit einem der Opfer verbracht“. Konkrete Beweise für strafbares Verhalten Trumps gehen daraus aber nicht hervor.
Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, erklärte:
„Diese E-Mails beweisen nichts – außer, dass Präsident Trump nichts falsch gemacht hat.“
Trump selbst bezeichnet die gesamte Kontroverse erneut als „Epstein-Hoax“ und wirft den Demokraten vor, sie wollten damit vom desaströsen Verlauf der Haushaltsverhandlungen ablenken.
Fazit: Viel Lärm – wenig Beweise?
Sowohl Clinton als auch Trump stehen seit Jahren im Verdacht, mehr mit Epstein zu tun gehabt zu haben, als öffentlich zugegeben. Die neuen E-Mails liefern zwar neue Einblicke, lassen jedoch viele Fragen offen.
Die Forderung nach Offenlegung aller Epstein-Akten wird lauter – und ist inzwischen ein parteiübergreifendes Anliegen im US-Kongress.
Kommentar hinterlassen