Chinas Handelsüberschuss hat in den ersten elf Monaten des Jahres 2025 die Marke von 1,08 Billionen US-Dollar überschritten – ein Rekordwert, der bereits das Gesamtjahr 2024 (992 Mrd. US-Dollar) übertrifft. Das geht aus aktuellen Daten der chinesischen Zollbehörde hervor.
Im November stiegen Chinas Exporte im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,9 % auf 330,3 Milliarden US-Dollar und übertrafen damit die Erwartungen der Ökonomen. Gleichzeitig legten auch die Importe leicht um 1,9 % auf 218,6 Milliarden US-Dollar zu.
Trotz dieser positiven Gesamtentwicklung sind die Exporte in die USA im achten Monat in Folge deutlich gesunken – um fast 29 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Exporte in andere Regionen wie Südostasien, Afrika, Lateinamerika und die EU konnten diesen Rückgang jedoch mehr als ausgleichen.
Ein Handelsabkommen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping Ende Oktober in Südkorea brachte eine vorübergehende Entspannung im Zollstreit: Die USA senkten Importzölle auf chinesische Waren, China lockerte im Gegenzug Exportbeschränkungen bei seltenen Erden.
Laut ING-Chefökonomin Lynn Song haben sich die Effekte dieses Abkommens bislang noch nicht vollständig auf die Exportzahlen ausgewirkt. Diese könnten sich erst in den kommenden Monaten stärker bemerkbar machen.
Trotz anhaltender Schwäche im Immobiliensektor, der das Konsumverhalten und Investitionen weiter belastet, hält China an seinem Wachstumsziel von rund 5 % für 2025 fest. Staatliche Stellen betonen ihren Fokus auf stabile Entwicklung und technologische Innovation, insbesondere in der Hochtechnologie, E-Mobilität, Robotik und Batterieproduktion.
Laut einer Prognose von Morgan Stanley könnte Chinas Anteil am globalen Exportmarkt bis 2030 auf 16,5 % steigen – aktuell liegt er bei rund 15 %. Auch anhaltende geopolitische Spannungen und protektionistische Maßnahmen der G20-Staaten dürften diesen Trend laut der Investmentbank nicht aufhalten.
Fazit: China bleibt trotz geopolitischer Herausforderungen und rückläufiger US-Exporte eine treibende Kraft im Welthandel – mit wachsendem Fokus auf Zukunftsindustrien.
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