Ein weiterer öffentlicher Schlagabtausch zwischen den Kindern ehemaliger US-Präsidenten sorgt derzeit für Schlagzeilen: Chelsea Clinton hat in einem Meinungsbeitrag für USA TODAY scharfe Kritik am Abriss des Ostflügels des Weißen Hauses durch Präsident Donald Trump geübt. Donald Trump Jr. reagierte prompt – mit einem spöttischen Angriff auf Clintons Familie.
In ihrem Artikel äußerte Chelsea Clinton, Tochter von Ex-Präsident Bill Clinton und der früheren Außenministerin Hillary Clinton, große Bedenken hinsichtlich des laufenden Umbaus. Sie bezeichnete den Abriss des historischen Ostflügels, der einem geplanten 300-Millionen-Dollar-Ballsaal weichen soll, als „beunruhigend“ – vor allem, weil der Umbau offenbar ohne Rücksprache mit Denkmalschützern oder Historikern erfolge.
„Die Entfernung des Ostflügels betrifft nicht nur Marmor und Putz. Es ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Präsident Trump buchstäblich und symbolisch mit der Abrissbirne gegen unsere Geschichte, unsere Demokratie und den Rechtsstaat vorgeht“, schrieb Clinton auf der Plattform X (ehemals Twitter).
Trump Jr. reagiert mit Seitenhieb auf die Clintons
Donald Trump Jr. ließ nicht lange auf eine Antwort warten – und schoss in gewohnt polemischem Ton zurück. Auf X schrieb er:
„Lol, deine Eltern haben versucht, Möbel und Silberbesteck aus dem Weißen Haus zu klauen… und über die Praktikantin reden wir lieber gar nicht. Setz dich lieber wieder hin.“
Mit letzterem spielte Trump Jr. auf den berüchtigten Skandal zwischen Präsident Bill Clinton und der ehemaligen Praktikantin Monica Lewinsky an. Chelsea Clinton selbst reagierte bisher nicht auf den Kommentar.
Keine Premiere im familiären Schlagabtausch
Der Konflikt ist kein Einzelfall: Bereits im August 2024 hatte Trump Jr. Clinton verspottet, nachdem ein Medienbericht behauptet hatte, sie strebe ein diplomatisches Amt in einer möglichen Kamala-Harris-Regierung an. Clinton hatte den Bericht zurückgewiesen und Trump Jr. beschuldigt, „jeden Unsinn zu glauben“.
In ihrem aktuellen Beitrag räumt Clinton ein, dass viele Präsidenten und First Ladies im Laufe der Zeit Veränderungen am Weißen Haus vorgenommen hätten – aus Gründen der Effizienz, Ästhetik oder Funktionalität. Der Abriss des Ostflügels sei jedoch besonders gravierend:
„Angesichts der bevorstehenden 250-Jahr-Feier unserer Nation ist es verstörend, dass solch tiefgreifende bauliche Veränderungen an einem 225 Jahre alten historischen Ort offenbar ohne jede denkmalpflegerische Prüfung vorgenommen werden“, so Clinton.
Das Weiße Haus hat sich zu den Vorwürfen bislang nicht offiziell geäußert.
Hintergrund:
Der Ostflügel des Weißen Hauses, erbaut 1942, beherbergte unter anderem die Büros der First Ladies und diente als offizieller Zugang für Besuchergruppen. Präsident Trump plant, an dessen Stelle einen prunkvollen Ballsaal im neoklassizistischen Stil zu errichten. Die Bauarbeiten sorgen nicht nur in Washington für hitzige Debatten.
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