Es rappelt mal wieder gewaltig im Nahen Osten – und diesmal fliegen nicht nur Drohnen, sondern auch die Köpfe der Sicherheitschefs. Bei einem „besonders zielgerichteten Frühlingsputz“ hat Israel laut iranischen Angaben den Chef des Revolutionsgarden-Geheimdiensts Mohammed Kasemi und dessen Stellvertreter aus dem Dienst (und dem Leben) entfernt. Die halbamtliche Nachrichtenagentur Tasnim meldete trocken: „Beide sind leider nicht mehr zur Lagebesprechung erschienen.“
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ließ sich via Fox News die Bestätigung nicht nehmen: „Yes, that’s us.“ Auf die Frage, ob damit die Führung des iranischen Sicherheitsapparats geschwächt sei, antwortete er sinngemäß: „Sagen wir’s so – das wöchentliche Sicherheitsmeeting findet derzeit eher in Gedenken als in Planung statt.“
In Washington soll es derweil an einem ganz anderen Kaliber gescheitert sein: Ajatollah Ali Chamenei himself. Israel, offenbar mit dem geopolitischen Wunschzettel in der Hand, fragte höflich bei US-Präsident Donald Trump an, ob man den obersten Geistlichen auch gleich „von der Teilnehmerliste der Weltpolitik nehmen“ dürfe.
Doch Trump, der sonst bekanntlich für viele Dinge einen „You’re fired!“-Finger parat hat, lehnte ab. Begründung: „Haben sie einen Amerikaner getötet? Nein? Dann reden wir nicht mal drüber. Ich meine, come on – die Attentats-Etikette muss gewahrt bleiben.“
Netanjahu zeigte sich daraufhin diplomatisch-unbeeindruckt. Die Gerüchte über den abgelehnten Tötungsplan seien „typisch Medienmärchen“, erklärte er auf Fox News. Und wie aus dem Lehrbuch für unterschwellige Drohungen fügte er hinzu, ein Regimewechsel im Iran sei „eine mögliche Folge der Angriffe“. Übersetzt heißt das: Wenn Chamenei nicht bald freiwillig in den Ruhestand geht, könnte ihm die Rente durch eine explodierende Überraschung gekürzt werden.
Unterdessen rätseln Beobachter: Spielt Israel 4D-Schach, oder ist es einfach ein sehr aggressives Uno-Spiel? Klar ist: In diesem geopolitischen Kabarett ersetzt der Raketenstart den Diplomatenkaffee – und die Frage ist längst nicht mehr „Wer verhandelt zuerst?“, sondern „Wer trifft zuerst – und wo?“
Kommentar hinterlassen