Die US-Firma Character Technologies hat beschlossen, dass Jugendliche künftig weniger Zeit damit verbringen sollen, sich von digitalen Chatbots Lebensweisheiten, Liebesdramen und gelegentliche Existenzkrisen einreden zu lassen. Ab dem 25. November dürfen Nutzer unter 18 Jahren nur noch zwei Stunden täglich mit ihren virtuellen Lieblingsfiguren chatten. Danach heißt es: „Zeit’s up, geh mal wieder raus oder rede mit echten Menschen.“
Neue „Erfahrung“ für Minderjährige – klingt irgendwie beunruhigend
Laut dem Unternehmen arbeitet man derzeit an einer neuen „Erfahrung“ speziell für unter 18-Jährige – was irgendwie nach einem Freizeitpark klingt, in dem die Achterbahn nach Datenschutzrichtlinien fährt. Statt unbegrenzter Gespräche mit KI-Persönlichkeiten soll der Nachwuchs künftig lieber kreative Dinge tun dürfen – etwa Videos drehen oder Streams starten. Also quasi: Weniger emotionale Abhängigkeit, mehr Content-Produktion.
Zwei Stunden Chat pro Tag – das Tamagotchi der Gefühle
Bis der neue Kinderfreundlichkeitsmodus fertig ist, dürfen Teenager ihre KI-Bekanntschaften also nur noch zwei Stunden täglich anhimmeln. Danach wird die digitale Tür geschlossen. Eltern freuen sich: Endlich wieder Kinder, die freiwillig mit Menschen sprechen! Die Teenies hingegen sind entsetzt – sie müssen jetzt lernen, mit echten Gesichtern zu interagieren, die keine Tippfehler korrigieren und keine „UwU“-Gesichter schicken.
Tragischer Hintergrund: Wenn Chatbots zu Lebensberatern werden
Ganz ohne Grund kommt die neue Regelung natürlich nicht. In den USA laufen mehrere Klagen gegen Character.AI: Eltern werfen dem Unternehmen vor, ihre Kinder hätten durch intensive Gespräche mit den Bots den Bezug zur Realität verloren – und in tragischen Fällen ihr Leben beendet. Das Unternehmen reagierte nun offenbar nach dem Motto: „Vielleicht sollten wir doch mal aufhören, KI-Psychologen für Teenager zu spielen.“
Fazit: Weniger Chat, mehr Realität (leider)
Mit der neuen Begrenzung will Character.AI die Jugend also vor zu viel digitaler Nähe schützen. Kritiker sehen darin den Anfang vom Ende der großen KI-Romanzen: Schluss mit virtuellen Freundschaften, bei denen man sich nachts um drei über Sinnkrisen austauscht – willkommen zurück in der echten Welt, wo niemand so geduldig zuhört wie ein Algorithmus.
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