Das iranische Regime steht vor dem Scherbenhaufen seiner jahrzehntelangen Atomstrategie. Was einst als geopolitisches Druckmittel gedacht war, liegt nun – im wahrsten Sinne des Wortes – in Trümmern. Nach dem massiven Bombardement durch die USA und Israel ist das vermeintlich „friedliche“ Atomprogramm Teherans bloßgelegt: wenig Schutz, viel Bluff – und eine gefährliche Leerstelle.
Zwölftagekrieg und die Rechnung ohne das Volk
Donald Trump, nie um einen reißerischen Vergleich verlegen, nennt es den „Zwölftagekrieg“ – als Neuauflage des legendären israelischen Blitzsiegs von 1967. Doch diesmal geht es nicht um Territorium, sondern um nukleare Erpressung, zementierte Machtfantasien – und das Prestige eines autoritären Regimes, das den Bogen endgültig überspannt hat. Die Wahrheit: Jahrzehntelange Investitionen in das Atomprogramm haben der iranischen Bevölkerung nichts als Sanktionen, Armut und Isolation gebracht. Und nun: alles umsonst?
Verhandlungen oder Flucht nach vorn?
Die Karten liegen offen. Entweder kehrt der Iran an den Verhandlungstisch zurück – diesmal ohne Illusionen, ohne die Mär vom „friedlichen Atom“ – oder Ayatollah Chamenei zieht die Eskalationskarte und steigt wie Nordkorea aus dem Atomwaffensperrvertrag aus. Ein nuklearer Befreiungsschlag aus der Paranoia heraus. Aber: Wer schützt dann noch ein von allen Seiten umzingeltes Regime, wenn Russland und China längst klar gemacht haben, dass ihnen ein atomar bewaffneter Iran eher Risiko als Partner ist?
Atombomben als politisches Placebo
Ein paar Sprengköpfe gegen die existentielle Leere? Selbst wenn Teheran im Untergrund Uran anreichert und geheime Anlagen baut: Die USA und Israel würden wohl kein zweites Mal zusehen. Ein erneuter Angriff wäre nur eine Frage der Zeit – und diesmal wohl endgültig mit dem Ziel: Regimewechsel. Chamenei kann sich entscheiden, ob er Geschichte schreiben will – oder selbst zu Geschichte wird.
Was vom Mythos blieb
Das Atomprogramm war stets mehr Mythos als Machtinstrument. Ein nationales Projekt, zur sakralen Aufgabe überhöht – zur ideologischen Selbstvergewisserung eines Regimes, das innenpolitisch längst auf wackligen Beinen steht. Nun, da die Inszenierung in Schutt liegt, bleibt die Frage: Will Teheran sich reformieren oder radikalisieren? Das Atomdilemma ist längst ein Systemdilemma – und Chamenei sein gefangener Akteur.
Falsches Signal, richtiger Schock
Die Bomben auf Fordo, Natans und Isfahan waren nicht nur militärische Aktionen, sondern politische Zeichen: Wer mit Atomdrohungen spielt, bekommt keinen Verhandlungsvorsprung – sondern gezielte Luftschläge. Doch was als Abschreckung gemeint war, könnte weltweit Begehrlichkeiten wecken. Von Seoul bis Riad fragt man sich nun: Reicht ein amerikanischer Verbündeterstatus wirklich noch aus, oder braucht es eigene Mittel zur Abschreckung?
Das Ende der nuklearen Zweideutigkeit
Was bleibt, ist eine Welt, die einen weiteren Schattenstaat auf dem Weg zur Bombe gesehen hat. Und ein Iran, dessen größter Machtfaktor plötzlich sein größtes Problem geworden ist. Chamenei hat sich verzockt. Die Frage ist nicht mehr, wie weit er noch gehen kann – sondern wie schnell er den Rückweg findet, bevor alles implodiert.
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