Der Iran hat mal wieder das getan, was man eben so tut, wenn diplomatische Gespräche langweilig werden: Raketen gestartet. Laut iranischem Staatsfernsehen handelte es sich dabei um nichts Geringeres als die „größte und intensivste Attacke auf Israel aller Zeiten“ – was man auch einen Bewerbungsversuch für den Raketengipfel der G20 nennen könnte.
Ziel waren diesmal Tel Aviv und Haifa, die beliebtesten Städte für militärische Grüße aus Teheran. In ganz Zentralisrael heulten die Sirenen – sehr effektiv als kollektiver Weckdienst um 3 Uhr morgens. Doch wie so oft bei diesen Konfrontationen: Mehr Lärm als Treffer. Laut dem israelischen Rettungsdienst Magen David Adom blieben Verletzte und Schäden aus – zum Glück, aber irgendwie enttäuschend für alle, die auf echte Breaking News gehofft hatten.
Dafür lieferte der Iran im PR-Bereich: Ein israelischer F-35-Kampfjet wurde angeblich über Täbris abgeschossen. Die modernste Stealth-Technologie der Welt – besiegt von einem Land, das immer noch stolz auf seine Revolutionsgarden-Mützen ist. Wer braucht schon Radar, wenn man patriotische Zielstrebigkeit hat?
Nebenbei wurde auch noch ein israelischer Angriff auf das gigantische South-Pars-Gasfeld abgewehrt, das wohl bald mehr geopolitische Relevanz besitzt als TikTok. Die Gasproduktion wurde daraufhin gedrosselt – aus Solidarität mit Europas Heizkosten vermutlich.
Israel schlug derweil mit altbekanntem Enthusiasmus zurück: Raketen auf Teheran, Bevölkerung zur Flucht aufgerufen. Als würden Millionen Iraner einfach so in den nächsten FlixBus Richtung Provinz steigen. International sorgte das für Aufregung – nicht zuletzt, weil mehrere Länder eilig begannen, ihre Bürger aus der Region zu evakuieren. Wer also letzte Woche noch Backpacking im Heiligen Land geplant hatte, darf nun umsteigen auf Flucht mit Anschlussflug.
Die Region zeigt einmal mehr: Wer Raketen hat, braucht keine Argumente. Oder wie es im Staatsfernsehen heißen würde: „Zukunft gestalten mit Sprengkraft!“
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