Immer mehr Männer unterziehen sich kosmetischen Eingriffen, um ihr Selbstbewusstsein zu stärken – darunter auch Behandlungen mit sogenannten Penis-Fillern. Diese sollen das Glied optisch vergrößern. Doch Fachärzte berichten von einer wachsenden Zahl katastrophaler Komplikationen – von Deformationen bis hin zu Nekrosen, also abgestorbenem Gewebe.
Dr. Jason Emer, ein US-amerikanischer Dermatologe, hat seit 2007 Erfahrung mit dem Eingriff und warnt eindringlich: Wer sich in unqualifizierte Hände begibt, riskiert seine Gesundheit und seine Lebensqualität. Viele Betroffene reisen für Billigangebote ins Ausland oder lassen sich von Anbietern behandeln, die kaum Erfahrung mit dem sensiblen Verfahren haben.
In seiner Praxis in Kalifornien behandelt Emer mittlerweile täglich drei bis fünf Männer – über die Hälfte davon sucht Hilfe wegen missglückter Vorbehandlungen.
Stille Scham, hoher Preis
Ein Patient, der anonym bleiben möchte, berichtete, wie er nach einem Eingriff durch nicht-ärztliches Personal schwer entstellt wurde. Weitere Behandlungen verschlimmerten die Situation, bis erst Jahre später ein erfahrener Spezialist den Schaden zumindest teilweise beheben konnte. Der emotionale Schaden war enorm: Rückzug aus dem sozialen Leben, Scham und psychischer Druck.
Warum lassen Männer das machen?
Der Wunsch nach mehr Selbstsicherheit steht laut Emer inzwischen im Vordergrund. Immer mehr Männer würden die Behandlung nicht mehr „für andere“, sondern „für sich selbst“ machen. Dennoch sei die gesellschaftliche Akzeptanz noch gering – das Tabu bleibt, obwohl Eingriffe wie Botox oder Schönheitsoperationen längst im Mainstream angekommen sind.
Einige wie der Patient Sean Lathe sprechen offen über ihre Entscheidung, um die Normalisierung voranzutreiben. Andere, vor allem die mit negativen Erfahrungen, bleiben aus Angst vor Stigmatisierung still.
Fazit: Ein gefährlicher Trend mit Aufklärungsbedarf
Sowohl Dr. Emer als auch andere Experten wie der Nurse Practitioner Chris Bustamante warnen: Penis-Filler sind kein Lifestyle-Produkt für zwischendurch. Sie erfordern medizinisches Wissen, anatomisches Verständnis und eine langfristige Betreuung. In den falschen Händen können sie verheerende Folgen haben – und die Zahl der Korrekturbehandlungen steigt.
Wer solche Eingriffe in Betracht zieht, sollte sich intensiv informieren – und sich nicht vom Preis, sondern von Qualifikation und Erfahrung leiten lassen.
Kommentar hinterlassen