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Boeing

Bluesnap (CC0), Pixabay
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Der angeschlagene Luft- und Raumfahrtkonzern Boeing hat im vergangenen Jahr lediglich 348 Flugzeuge an Kunden ausgeliefert – ein Tiefpunkt seit der Pandemie. Zum Vergleich: Der europäische Konkurrent Airbus lieferte im selben Zeitraum 766 Maschinen aus.

Boeing schließt das Jahr 2024 mit einem Rückstand von 5.595 unbestellten Flugzeugen, während Probleme mit der Qualitätssicherung, Lieferengpässe und Streiks die Produktion stark beeinträchtigten.

Das Unternehmen erklärte, dass derzeit an einer Verbesserung der Unternehmenskultur gearbeitet werde, um das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen.

Schlechter Start ins Jahr: Sicherheitsprobleme bei der 737 Max

Bereits der Beginn des Jahres 2024 verlief für Boeing holprig. Im Januar löste ein schwerwiegendes Sicherheitsproblem massive Kritik aus: Bei einem neuen 737 Max-Flugzeug fiel kurz nach dem Start eine Abdeckung einer ungenutzten Notausgangstür ab, was ein großes Loch im Rumpf hinterließ.

Untersuchungen ergaben, dass die Abdeckung nicht ordnungsgemäß verschraubt war. Die US-Luftfahrtbehörde FAA stellte bei einem darauffolgenden Audit „mehrere Verstöße gegen Qualitätsstandards“ sowohl bei Boeing als auch beim Zulieferer Spirit Aerosystems fest.

Boeing hatte ursprünglich geplant, die Produktion der 737 Max – ihres meistverkauften Modells – hochzufahren. Stattdessen wurde die Produktion von der FAA eingeschränkt, während das Unternehmen mit Sicherheitsstandards und öffentlicher Kritik zu kämpfen hatte.

Streiks legen Boeing-Fabriken lahm

Ein weiterer Rückschlag ereignete sich im September, als mehr als 33.000 Beschäftigte in Washington und dem Nordwesten der USA in den Streik traten. Es war der erste große Streik bei Boeing seit 2008 und richtete sich gegen unzureichende Lohn- und Rentenregelungen.

Der Streik führte zur Schließung der wichtigsten Produktionsstätten in der Region Seattle, was die Produktion von 737-, 777- und 767-Modellen zum Stillstand brachte. Obwohl der Arbeitskampf Anfang November endete, zog sich die Störung bis Mitte Dezember hin, bevor die Produktion der 737 Max wieder aufgenommen wurde.
Lieferkettenprobleme und Verzögerungen bei neuen Modellen

Neben internen Problemen hatte Boeing auch mit den seit der Pandemie anhaltenden Lieferengpässen zu kämpfen. Vor allem fehlende Triebwerke verzögerten die Produktion von 787 Dreamlinern und 777-Frachtflugzeugen erheblich.

Die Auslieferung von Boeings neuestem Modell, dem 777X, wurde erneut verschoben – diesmal von 2025 auf 2026. Ursprünglich hätte das Modell, eine Weiterentwicklung des Langstreckenjets 777, bereits 2020 in den Dienst gehen sollen.

Auswirkungen auf die Fluggesellschaften

Boeings Probleme, die das Unternehmen Milliarden Dollar gekostet haben, sorgen auch bei den Kunden für Frustration. Schon vor den aktuellen Rückschlägen konnte Boeing die Flugzeuge nicht schnell genug liefern. Nun hat das Unternehmen einen erheblichen Rückstand an ausstehenden Bestellungen, was die Wachstumspläne vieler Fluggesellschaften behindert.

So beschrieb Ryanair-CEO Michael O’Leary die Verzögerungen als „echten Schmerz im Hinterteil“ und warnte, dass der Mangel an Flugzeugen das Wachstum der Airline und die Anzahl der Passagiere in diesem Sommer stark einschränken werde.

Ein schwieriger Vergleich mit Airbus

Während Boeing mit erheblichen Problemen zu kämpfen hat, steht Airbus deutlich besser da. Der europäische Hersteller lieferte 2024 zwar weniger Flugzeuge aus als geplant, bleibt mit einem Bestellbestand von über 8.600 Flugzeugen jedoch Branchenführer.

Da Airbus die Lieferengpässe von Boeing nicht vollständig ausgleichen kann, kämpfen Fluggesellschaften weltweit darum, die benötigten Flugzeuge zu erhalten.

Fazit

Mit 348 ausgelieferten Flugzeugen im Jahr 2024 bleibt Boeing weit hinter dem Branchenführer Airbus zurück. Sicherheitsmängel, Lieferprobleme und Streiks haben das Vertrauen in den einstigen Giganten stark beeinträchtigt. Die Herausforderung für Boeing in den kommenden Jahren wird es sein, die Produktion zu stabilisieren, Vertrauen zurückzugewinnen und die massive Auftragslücke zu schließen.

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