Die Kryptowährungsmärkte gerieten am Montag unter Druck, nachdem US-Präsident Donald Trump neue Zölle auf Importe aus Mexiko, Kanada und China angekündigt hatte. Bitcoin fiel auf ein Drei-Wochen-Tief von 91.441,89 US-Dollar und lag zuletzt bei rund 95.730 US-Dollar – ein Rückgang von 6,2 % an einem Tag. Auch Ether, die zweitgrößte Kryptowährung, verlor seit Freitag fast 25 % und verzeichnete damit den größten Drei-Tages-Verlust seit November 2022.
Die USA erheben ab Dienstag 25 % Zölle auf mexikanische und kanadische Waren sowie 10 % auf Importe aus China. Kanada und Mexiko kündigten umgehend Gegenmaßnahmen an, während China sich an die Welthandelsorganisation (WTO) wenden will. Dies führte zu Unsicherheiten an den Finanzmärkten, die sich auch auf Kryptowährungen auswirkten. Laut CoinGecko haben fast ein Viertel der 100 größten Kryptowährungen in den letzten 24 Stunden mehr als 20 % an Wert verloren.
Auch der Aktienkurs der US-Kryptobörse Coinbase fiel im vorbörslichen Handel um 5,5 %. Die von Trump selbst unterstützte Kryptowährung $TRUMP rutschte unter 20 US-Dollar, nachdem sie im Januar noch Höchstwerte von über 73 US-Dollar erreicht hatte.
Experten sehen in Kryptowährungen eine Möglichkeit, über das Wochenende auf Marktrisiken zu reagieren. Während Bitcoin als „sicherer Hafen“ gilt und sich stabiler hält, ist Ether aufgrund seiner leichteren Handelbarkeit stärker von Verkäufen betroffen.
Zusätzlich zur Marktreaktion auf Trumps Handelspolitik gibt es Enttäuschung unter Krypto-Investoren, da bislang keine konkreten Maßnahmen zur Förderung des Sektors oder zur Lockerung von Vorschriften ergriffen wurden. Obwohl Trump während seines Wahlkampfs versprochen hatte, die USA zum „Krypto-Zentrum der Welt“ zu machen, blieben größere Regierungsinitiativen bislang aus.
Trotz der aktuellen Kursschwankungen sehen Analysten langfristig weiterhin Wachstumspotenzial für Kryptowährungen, insbesondere unter einer krypto-freundlicheren US-Regierung.
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