Dubiose Investmentplattformen schießen derzeit wie Pilze aus dem Boden – und sie haben ein Ziel: Ihr Geld. Mit großen Versprechen, gefälschten Erfolgsstorys und dreisten Lügen locken Betrüger ahnungslose Anleger:innen in die Falle. Die Schäden gehen in die Milliarden.
Harmloser Einstieg – teurer Absturz
Der Trick ist immer derselbe: In Telegram-Gruppen oder über geschickte Online-Werbung präsentieren sich angebliche „Top-Trader“ wie „Kevin“ oder „Michael Petersen“. Sie versprechen todsichere Gewinne und bombardieren ihre Opfer mit sogenannten Signals – angeblichen Trading-Tipps.
Anfangs läuft alles glatt: Das Konto auf der Fake-Plattform füllt sich, kleine Auszahlungen funktionieren, Verluste werden scheinbar ausgeglichen. Genau das ist Teil der Masche – man soll Vertrauen fassen und immer mehr Geld einzahlen.
Doch wenn die Summen größer werden, kippt das Spiel: Plötzlich werden „Gebühren“ für Verifizierung oder „Sicherheitschecks“ verlangt. Ohne weitere Zahlungen sind die Gewinne blockiert – wer zahlt, sieht sein Geld ebenfalls nie wieder. Am Ende verschwinden die Täter, ziehen die Seite um, und das Spiel beginnt von vorn.
Pyramidenspiel mit Milliardenverlusten
Die Betrüger arbeiten nach dem Schneeballprinzip: Neue Anleger zahlen ein, ältere sehen fiktive Gewinne – bis das Kartenhaus zusammenbricht. Laut Crypto Crime Report erbeuteten Kriminelle allein 2024 weltweit rund 4,3 Milliarden US-Dollar mit solchen Methoden.
„Unrealistische Renditen, fehlendes Impressum, keine Zulassung – das sind die klassischen Warnsignale“, sagt Thorsten Behrens von der Watchlist Internet.
Die roten Alarmzeichen
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Versprochene Renditen von 30, 50 oder 100 Prozent – unmöglich!
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Vorkasse, bevor gehandelt wird – bei echten Plattformen unüblich.
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Kein Impressum oder gefälschte Adressen.
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Keine Zulassung bei der Finanzmarktaufsicht (FMA).
Betroffene schlagen Alarm
Eine Konsumentin aus Oberösterreich konnte ihr Startkapital gerade noch retten. Andere verloren alles – darunter Alleinerziehende, die für die Ausbildung ihrer Kinder sparen wollten. Ihr Appell:
„Nichts einzahlen. Wirklich nichts. Nicht manipulieren lassen.“
Klare Warnung: Finger weg!
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Telegram, WhatsApp & Co. sind keine seriösen Finanzmärkte.
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Gefälschte Medienberichte (unter Logos von ORF, ARD, BBC oder MSNBC) sind Teil der Täuschung.
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Wer in Kryptowährungen investieren möchte, soll ausschließlich über regulierte Anbieter gehen – Informationen dazu liefert die Finanzmarktaufsicht.
👉 Fazit: Bitcoin & Co. sind nicht per se Betrug. Aber die Versprechen auf dubiosen Plattformen sind es fast immer. Wer hier einsteigt, riskiert sein gesamtes Geld.
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