Die meisten ehemaligen US-Präsidenten schreiben nach ihrer Amtszeit Memoiren. Bill Clinton geht einen anderen Weg – und veröffentlicht mit Bestsellerautor James Patterson bereits seinen dritten Politthriller. Ihr neuestes Werk: „The First Gentleman“.
Der Roman dreht sich um die erste US-Präsidentin – und ihren Ehemann, einen ehemaligen Football-Star, der plötzlich unter Mordverdacht steht. Was als persönliche Krise beginnt, droht zur nationalen Katastrophe zu werden: Die politische Agenda der Präsidentin, darunter ein umfassendes Wirtschaftsreformpaket, steht auf dem Spiel. Und mittendrin: eine investigative Journalistin, ein undurchsichtiger Reporter – und viele Leichen.
Ein Präsident schreibt Spannung
Für Clinton ist das Thriller-Genre nicht nur persönliches Lesevergnügen, sondern auch eine Möglichkeit, die Welt der Politik auf andere Weise zu vermitteln. „Ich wollte schon lange mit James Patterson zusammenarbeiten“, sagt er im Interview mit USA TODAY. „Und wenn jemand weiß, wie Washington wirklich funktioniert, dann ich.“
Patterson lobt Clinton als Co-Autor: „Er bringt Tiefe, Menschlichkeit – und jede Menge Insiderwissen. Ich kann keine Szene schreiben, ohne dass er mir sagt: ‚Nein, so läuft das nicht im Weißen Haus.‘“
Einblick hinter die Kulissen der Macht
„The First Gentleman“ ist mehr als ein Krimi – es ist eine politisch aufgeladene Geschichte mit realitätsnahen Einblicken in den Alltag einer Präsidentin. Clinton und Patterson wollen zeigen, dass hinter jeder politischen Entscheidung Menschen mit Emotionen, Überzeugungen und Ängsten stehen. „Auch eine Präsidentin hat Gefühle, muss aber gleichzeitig weitermachen – egal, was privat passiert“, so Clinton.
Besonders wichtig sei es ihm gewesen, zu zeigen, dass Fehler eingestanden werden können: „Ich mag Charaktere wie Brea, unsere Protagonistin. Sie erkennt einen Irrtum und handelt sofort richtig. In Washington sieht man so etwas leider selten.“
Von der Realität inspiriert
Das zentrale politische Thema des Romans: Ein „Grand Bargain“, ein umfassender Kompromiss zur Reform von Sozialversicherung, Medicare und Medicaid. Clinton bringt hier eigene Ideen ein, wie man komplexe politische Herausforderungen erklären und dabei Mehrheiten gewinnen kann – ohne die Menschen zu überfordern.
Auch die Dynamik zwischen der Präsidentin und ihrem Ehemann – dem „First Gentleman“ – ist von Clintons eigener Biografie inspiriert. „Es ist der einzige Job, den ich je wollte und nicht bekommen habe“, sagt er augenzwinkernd mit Blick auf Hillary Clintons Präsidentschaftskandidatur.
Hollywood hat schon angebissen
Die Filmrechte sind bereits verkauft. Für Patterson steht fest: „Die wahre Hauptrolle gehört Brea, der Journalistin. Sie ist mutig, klug und komplex – und damit genau die Figur, die heutige Thriller brauchen.“
Fazit: „The First Gentleman“ ist ein spannender Politthriller mit Tiefgang – geschrieben von zwei Meistern ihres Fachs, die Fiktion und Realität gekonnt verweben. Und wer wissen will, wie es wirklich im Weißen Haus zugeht, bekommt hier mehr als nur Unterhaltung.
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