In der strategisch wichtigen Meerespassage Bab al-Mandab, die den Golf von Aden mit dem Roten Meer verbindet, ist es zu einem erneuten Sicherheitsvorfall gekommen. Ein Frachtschiff wurde dort mutmaßlich von Piraten attackiert. Wie die britische Marine-Überwachungsstelle für den Seehandel auf der Plattform X mitteilte, verfolgten mehrere kleine Boote den Frachter und eröffneten in der engen Passage das Feuer.
Frachter offenbar zweimal attackiert
Auch das private Sicherheitsunternehmen Diaplous Group, das Handelsschiffe in gefährdeten Regionen absichert, bestätigte den Vorfall. Nach ihren Angaben sei das Schiff gleich zweimal angegriffen worden. Die Besatzung setzte sich zur Wehr und feuerte zurück – ein Vorgehen, das in Hochrisikozonen zunehmend angewendet wird, um Angreifer auf Abstand zu halten.
Letztlich gelang es dem Frachter, sich aus der Gefahrenzone zu entfernen. Nach Angaben der beteiligten Behörden befindet sich die Crew in Sicherheit, Verletzte wurden nicht gemeldet.
Piraterie verdichtet sich wieder entlang zentraler Schifffahrtsrouten
Der Bab-al-Mandab-Engpass gehört zu den wichtigsten Seewegen der Welt. Täglich passieren unzählige Frachter die Passage zwischen Afrika und der Arabischen Halbinsel. Seit Jahren gilt das Gebiet als risikobehaftet, da es immer wieder zu Überfällen, Entführungen und Angriffen auf Handelsschiffe kommt.
Besonders auffällig ist, dass seit einiger Zeit:
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wieder häufiger bewaffnete Gruppen in der Region operieren,
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Schiffe trotz Sicherheitsvorkehrungen ins Visier geraten,
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sowohl kriminelle Piratenbanden als auch bewaffnete Milizen für Attacken infrage kommen.
Der aktuelle Vorfall zeigt, dass die Lage in der Region trotz internationaler Marinepräsenz fragil bleibt und sich die Bedrohungslage tendenziell verschärft.
Bedeutung des Seegebiets für den Welthandel
Der Bab al-Mandab ist ein Nadelöhr der globalen Logistik.
Über ihn laufen:
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Öl- und Gastransporte aus dem Nahen Osten,
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Containerfracht zwischen Asien und Europa,
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wesentliche Lieferketten des Welthandels.
Schon kleine Störungen können zu erheblichen Verzögerungen oder Umleitungen führen – mit unmittelbaren wirtschaftlichen Auswirkungen.
Fazit
Der Angriff auf das Frachtschiff in der Meerespassage Bab al-Mandab unterstreicht erneut die anhaltende Gefahr durch Piraterie und bewaffnete Gruppen in einem der wichtigsten Seegebiete der Welt. Auch wenn die Besatzung sich erfolgreich verteidigen konnte, bleibt die Bedrohungslage hoch – und internationale Reedereien müssen weiterhin erhebliche Sicherheitsmaßnahmen treffen, um ihre Schiffe und Crews zu schützen.
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