Die Bank of England (BoE) warnt eindringlich vor den Risiken, die ein mögliches Platzen des KI-Booms für die globalen Finanzmärkte mit sich bringen könnte. Sollte die Euphorie rund um künstliche Intelligenz (KI) kippen, droht laut einem aktuellen Bericht eine scharfe Marktkorrektur – insbesondere an den US-Technologiebörsen.
Aktienmärkte am Limit – Parallelen zur Dotcom-Blase
Der Finanzpolitische Ausschuss der britischen Notenbank zieht dabei einen Vergleich, der aufhorchen lässt: Die aktuellen Bewertungen vieler Tech-Unternehmen, insbesondere in den USA, erinnerten „in bestimmten Kennzahlen“ an die überhitzten Börsen kurz vor dem Platzen der Dotcom-Blase Anfang der 2000er-Jahre.
„Das Risiko einer abrupten Korrektur hat zugenommen“, so die BoE in ihrem vierteljährlichen Finanzstabilitätsbericht.
Vertrauen in KI als riskanter Treiber
Ein Großteil der jüngsten Kursgewinne bei Unternehmen wie Nvidia, Google (Alphabet) oder Microsoft basiert auf den hohen Erwartungen an die kommerzielle Nutzbarkeit und Skalierbarkeit von KI-Technologien. Doch was passiert, wenn diese Erwartungen enttäuscht werden?
Laut BoE wäre ein solcher Vertrauensverlust nicht nur ein Schlag für die Tech-Branche, sondern könnte sich durch Schockwellen auch negativ auf das britische Finanzsystem auswirken.
Stromverbrauch als unterschätztes Risiko
Ein weiterer kritischer Punkt: Der enorme Energiebedarf für den Betrieb und das Training großer KI-Modelle. Schon heute verschlingen Rechenzentren riesige Mengen Strom – Tendenz steigend. Die BoE nennt diese Abhängigkeit von stabiler Energieversorgung und funktionierenden Rohstoffketten eine mögliche „Achillesferse“ der KI-Entwicklung.
Engpässe bei Strom, Datenverfügbarkeit oder kritischen Halbleitermaterialien könnten die Fortschritte in der KI nicht nur verlangsamen, sondern auch die Hoffnungen der Märkte dämpfen – mit potenziell massiven Kursverlusten.
Fazit:
Der KI-Boom treibt derzeit die Märkte – doch was heute Wachstumsmotor ist, könnte morgen ein Risikofaktor sein. Die Bank of England mahnt zur Vorsicht: Ein überzogener Hype kann teuer werden – für Investoren ebenso wie für ganze Finanzsysteme.
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