Interviewer
Herr Reime, die BaFin hat aktuell vor drei unterschiedlichen Anbietern gewarnt – Digitale Börse Management AG mit der Website dbm.ag, der Plattform MGSL Core und der Website migconsults.de. Alle sollen Finanz-, Wertpapier- oder Kryptodienstleistungen ohne die erforderliche Erlaubnis anbieten. Was ist aus Ihrer Sicht das größte Risiko für Verbraucher?
Rechtsanwalt Reime
Das zentrale Risiko liegt darin, dass Anleger hier ohne jeden Schutz investieren. Diese Anbieter stehen nicht unter Aufsicht der BaFin oder einer anderen europäischen Finanzaufsicht. Das bedeutet: Es gibt keine Regulierung, keine Absicherung und keine verlässliche Rechtsgrundlage, um Ansprüche durchzusetzen. Im schlimmsten Fall ist das investierte Geld vollständig verloren.
Interviewer
Gerade bei MGSL Core war auch von Identitätsmissbrauch die Rede – etwa über WhatsApp-Gruppen, die angeblich von einer renommierten Bank betrieben werden. Wie sollten Verbraucher reagieren, wenn sie auf solche Angebote stoßen?
Rechtsanwalt Reime
Das ist eine besonders gefährliche Methode. Betrüger nutzen bekannte Namen, um Vertrauen zu erlangen. In diesen WhatsApp-Gruppen geben sie zunächst scheinbar harmlose Tipps, oft verbunden mit kleinen Testauszahlungen, um Seriosität vorzutäuschen. Später setzen sie die Teilnehmer unter Druck, immer mehr Geld einzuzahlen – und blockieren am Ende die Auszahlungen. Wer eine solche Einladung erhält, sollte sie konsequent ablehnen, den Kontakt blockieren und die Nummer melden.
Interviewer
Viele merken den Betrug erst, wenn das Geld bereits überwiesen ist. Welche Schritte empfehlen Sie dann?
Rechtsanwalt Reime
Zuerst sollten sofort alle weiteren Zahlungen gestoppt und die eigene Bank oder der Betreiber der Kryptobörse kontaktiert werden. Bei Überweisungen ins Ausland zählt jede Minute. Danach unbedingt Strafanzeige erstatten – auch wenn die Täter oft im Ausland agieren, können Ermittlungen helfen, weitere Opfer zu schützen. Wichtig ist zudem, alle Beweise zu sichern: Chatverläufe, E-Mails, Screenshots und Zahlungsnachweise. Diese Unterlagen sind die Grundlage für rechtliche Schritte.
Interviewer
Wie kann man sich am besten im Vorfeld schützen, um gar nicht erst Opfer zu werden?
Rechtsanwalt Reime
Vor jeder Geldanlage sollte man prüfen, ob der Anbieter in der Unternehmensdatenbank der BaFin gelistet ist. Das ist kostenlos, dauert nur wenige Minuten und gibt schnell Klarheit. Wenn ein Anbieter keine Zulassung hat, sollte man konsequent die Finger davon lassen – egal, wie verlockend das Angebot klingt.
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