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Australien sperrt Social Media für Kinder – und das Internet flippt aus

mayns82 (CC0), Pixabay
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Dienstagabend, 23:59 Uhr: Millionen australischer Kinder scrollen nervös ein letztes Mal durch TikTok, posten verzweifelt „Letzter Snap 😭“ und schreiben ihren besten Freund:innen auf Insta: „See you in drei Jahren oder so…“ – denn ab Mittwoch ist Schluss. Aus. Digitaler Feierabend. Für alle unter 16.

Was wie der Albtraum jedes Teenagers klingt, ist jetzt Gesetz: Australien hat als erstes Land weltweit Social Media für unter 16-Jährige komplett gesperrt. Facebook, TikTok, Instagram & Co. müssen jetzt beweisen, dass sie ihre jungen User erkennen und aussperren – ansonsten drohen bis zu 49,5 Millionen australische Dollar Strafe. (Oder wie Influencer sagen würden: drei Werbedeals und ein Lippenstift-Launch.)

„Sorry, du bist raus“ – oder: Willkommen in der analogen Hölle

Die Liste der verbotenen Plattformen liest sich wie der Albtraum jedes Digital Natives: TikTok, Insta, YouTube, Facebook, Threads, Snapchat, Twitch, Reddit, X (vormals Twitter) und Kick. Nur WhatsApp, Roblox und YouTube Kids dürfen bleiben – weil Schule ja auch irgendwie Spaß machen muss.

Warum gerade Roblox, die virtuelle Spielhölle mit eingebautem Fremdschäm-Chat, nicht auf der Liste steht? Laut Regierung: „Weil sie versprochen haben, ganz fest aufzupassen.“ Na dann.

Und wie wird man erkannt?

Ganz einfach: Wer ein Babyface hat, fliegt. Mithilfe von Video-Selfies, Ausweisabfragen oder Gesichtserkennung versuchen die Plattformen jetzt, zwischen Teen und Twen zu unterscheiden. (Wer jetzt Panik kriegt, weil er selbst mit 32 noch aussieht wie 15: Herzlichen Glückwunsch, aber dein Insta ist bald weg.)

Die Plattformen machen (mehr oder weniger) mit

  • Snapchat sperrt Kids gleich für drei Jahre. So viel zur temporären Digitalpause.

  • YouTube wirft unter 16-Jährige raus – lässt sie aber immerhin weiter Videos schauen. Nur halt stumm, ohne Account. Wie in den frühen 2000ern.

  • TikTok löscht kompromisslos. Und traut dabei nicht mal der E-Mail deiner Oma.

  • Meta (also Facebook, Insta & Threads) hat schon angefangen, Teen-Accounts in die Tonne zu treten – Download-Link für Erinnerungen inklusive.

  • X (aka Twitter) ist natürlich dagegen. Weil: „Meinungsfreiheit!!1!“

  • Kick und Twitch sind etwas langsam – vielleicht war gerade Gaming-Wochenende.

Was passiert, wenn man sich nicht dran hält?

Eigentlich… nichts. Es gibt keine Strafen für Kinder oder Eltern. Aber hey, die Regierung findet allein schon gut, dass endlich mal wieder am Esstisch über Social Media gesprochen wird – und nicht nur via Snapchat-Filter.

Wird das funktionieren?

Na ja, sagen wir es so: Wenn Teenager eines können, dann ist es Technik austricksen. Wer denkt, dass ein 13-Jähriger, der seinen Mathelehrer mit KI kopiert hat, an einer Alterssperre scheitert, glaubt vermutlich auch noch an das WLAN-Fee.

Aber immerhin redet jetzt alle Welt darüber. Und vielleicht – ganz vielleicht – entdecken einige Kinder ja bald das Leben offline: Sonne, Fahrräder, Bücher, Taschendiebstahl bei Oma.

Fazit:

Australien will seine Kids schützen – und sperrt ihnen den digitalen Spielplatz. Ob’s was bringt? Unklar. Aber eins ist sicher: Für Eltern ist es jetzt das erste Mal seit Jahren möglich, ihrem Kind beim Abendessen in die Augen zu sehen – zumindest bis sie merken, dass es heimlich mit dem Zweitgerät auf Pinterest abhängt.

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