Startseite Allgemeines Australien kuschelt mit China – weil Jobs eben wichtiger sind als Prinzipien
Allgemeines

Australien kuschelt mit China – weil Jobs eben wichtiger sind als Prinzipien

mayns82 (CC0), Pixabay
Teilen

Wenn es nach Premierminister Anthony Albanese geht, dann lautet das neue außenpolitische Motto Australiens: Handel vor Haltung. Mit Koffer, Krawatte und einem Lächeln, das auch skeptischen Parteifreunden gilt, macht sich Albanese auf nach China – zum diplomatischen Brunch mit Xi Jinping. Warum? Weil „die Beziehung zu China bedeutet Jobs in Australien“. So einfach kann Weltpolitik sein.

Geopolitik? Ja, aber bitte mit Rückflugticket

Drei Städte in sechs Tagen – Peking, Shanghai, Chengdu – das klingt weniger nach diplomatischer Mission als nach asiatischer Pressereise. Auf dem Programm stehen: Handel, Sicherheit, das übliche höfliche Kopfnicken bei Themen wie Menschenrechte, Südchinesisches Meer und ein gewisser australischer Autor, der in China wegen angeblicher Spionage zu einer Todesstrafe auf Bewährung verurteilt wurde. Aber keine Sorge – Albanese will das „ansprechen“, nicht „eskalieren“.

Aukus bleibt – aber bitte nicht zu laut sagen

Natürlich wird auch das heikle Thema Aukus (das U-Boot-Bündnis mit den USA und Großbritannien) nicht ignoriert – man einigt sich höflich darauf, uneinig zu sein. Peking findet’s „provokativ“, Canberra nennt es „Verteidigung“, Washington murmelt irgendetwas von „America First“, und Albanese… nickt und lächelt. Denn warum den Handel mit China gefährden, wenn die USA ohnehin gerade wieder auf Zollkurs gegen alles und jeden gehen?

„Konstruktiver Pragmatismus“ – oder: Prinzipien in Schutzhülle

Laut Expert*innen ist dies Teil einer „gereiften“ australischen Außenpolitik. Keine sinnlosen Konfrontationen mehr, lieber diplomatischer Smalltalk mit wirtschaftlichem Rückgrat. Oder wie es der Thinktank-Chef Bryce Wakefield formuliert: „unterstatement meets Realität“. Will heißen: Prinzipien? Ja, klar. Aber bitte nicht zur Unzeit.

Wirtschaftsdelegation: Wer nicht mitfliegt, hat schon verloren

Mit im Gepäck: Die halbe australische Wirtschaftselite – Macquarie Bank, HSBC, Rio Tinto, BHP, Fortescue. Was Albanese auch sagt, auf dem wahren Programm steht „Business as usual“. Besonders bei Themen wie grüne Energie, die zufällig mit chinesischer Solarproduktion und australischem Lithium abbiegungsfrei zusammenpassen.

China: Vom Schurkenstaat zum verlässlichen Partner – in Rekordzeit

Noch 2020 galt China in Canberra als autoritärer Riese mit Hang zu Zöllen und Cyberangriffen. 2023 war Albanese der erste australische Premier seit sieben Jahren, der Peking wieder besuchte – mit Erfolg: Viele Strafzölle sind weg, das Eis ist gebrochen, und die Global Times jubelt bereits über „Australiens Wunsch nach verlässlicheren Partnern“ – na klar, wen sonst außer China?

Fazit: Wer die Weltpolitik durch die Brille des Exportüberschusses betrachtet, sieht weniger Feinde und mehr Kunden.

Kommentar hinterlassen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Ähnliche Beiträge
Allgemeines

Maduro plant schon Blockade der Golfkarts in Mar-a-Lago

Der bizarre Schlagabtausch zwischen Donald Trump und Nicolás Maduro hat eine neue,...

Allgemeines

Insolvenz:Komorebi Personaldienstleistungen GmbH

Az.: 63 IN 468/25 In dem Verfahren über den Antrag d. Komorebi...

Allgemeines

USA: CDC kippt generelle Empfehlung für Hepatitis-B-Impfung bei Neugeborenen

Die US-Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) hat überraschend ihre...

Allgemeines

Donald Trump kündigt Fernsehansprache aus dem Weißen Haus an – Wirtschaft und „großartige Zukunft“ im Fokus

Der amtierende US-Präsident Donald Trump wird am Mittwochabend (Ortszeit) eine landesweit übertragene...