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AT&T streicht Programme für Vielfalt, Gleichstellung und Inklusion – auf Druck der US-Regierung

OpenClipart-Vectors (CC0), Pixabay
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Der US-Mobilfunkanbieter AT&T hat angekündigt, sämtliche Programme im Bereich Diversität, Gleichstellung und Inklusion (DEI) zu beenden. In einem Schreiben an die US-Telekommunikationsaufsicht FCC erklärte das Unternehmen, es gebe weder DEI-bezogene Stellen noch werde es künftig solche geben.

Die Erklärung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem AT&T eine behördliche Genehmigung für den Kauf von Mobilfunkfrequenzen von US Cellular in Höhe von 1,02 Milliarden US-Dollar anstrebt. Die FCC unter der Trump-Regierung macht die Abschaffung von DEI-Initiativen zunehmend zur Bedingung für die Freigabe solcher Transaktionen.

FCC-Vorsitzender Brendan Carr, ein Trump-Vertrauter, bestätigte am Dienstag, dass das Schreiben AT&Ts eine frühere Zusage des Unternehmens zur Beendigung seiner DEI-Strategie offiziell untermauere.

Hintergrund: DEI unter politischem Druck

Bereits im Juli hatte auch T-Mobile US seine DEI-Programme aufgegeben – ebenfalls im Zusammenhang mit milliardenschweren Übernahmen und Fusionen, darunter ein 4,4-Milliarden-Dollar-Deal mit US Cellular und eine Kooperation mit KKR zur Übernahme des Internetanbieters Metronet.

Zuvor hatte auch Verizon im Mai 2025 sein DEI-Engagement beendet, um grünes Licht für die Übernahme von Frontier Communications im Wert von 20 Milliarden US-Dollar zu erhalten.

Der neue Kurs folgt Direktiven aus dem Weißen Haus: Präsident Donald Trump hatte im Januar 2025 eine Reihe von Executive Orders erlassen, mit denen DEI-Programme in staatlichen Einrichtungen abgeschafft und die private Wirtschaft unter Druck gesetzt wurde, diesem Kurs zu folgen.

Kritik und Konsequenzen

FCC-Chef Carr leitet inzwischen auch Ermittlungen gegen Unternehmen wie Comcast, denen vorgeworfen wird, weiterhin DEI-Inhalte zu fördern – etwa durch Berichterstattung von Tochterunternehmen wie NBC News.

Die politische Einflussnahme auf unternehmerische Personal- und Kulturstrategien sorgt in den USA für zunehmende Spannungen zwischen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Befürworter sehen darin eine Rückkehr zu „leistungsbasierten Systemen“, Kritiker sprechen von einem „systematischen Rückbau gesellschaftlicher Fortschritte“ in Sachen Chancengleichheit.

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